Kempen: Mit dem Rad durch Europa
Sport: Bei einer Spenden-Tour von Prag nach Düsseldorf hat der Kempener Radler Gregor Dahmen 1000 Kilometer in acht Tagen zurückgelegt.
Kempen. Am Anfang stand für Gregor Dahmen der Wunsch, etwas für seine Gesundheit und Fitness zu tun. Deshalb wollte sich der Kempener für eine ganz besondere Radtour fit machen. Der (vorläufige) Höhepunkt dieser Idee war kürzlich eine triumphale Zieleinfahrt: nach knapp 1000 Kilometern von Prag nach Düsseldorf in acht Tagen - zusammen mit rund 300 anderen Radfahrern und zu den Klängen von "We are the Champignons".
Die Hobby-Sportler hatten sich für einen guten Zweck aufs Rad geschwungen. Dahinter steht der Verein "Global Biking Initiative" und die Idee, mit Radtouren durch ganz Europa Spenden zu sammeln. Diese entstand unter den Kollegen der Firma Vodafone in Düsseldorf. Durchs Intranet wurde die Aktion bekannt und Kollegen aus der ganzen Welt machten mit. Mittlerweile ist die Tour für alle interessierten Radler offen.
Schon im vergangenen Jahr war auch Gregor Dahmen, der ebenfalls bei Vodafone arbeitet, dabei. Und er erzählt begeistert von den Touren. "Es ist wie ein persönlicher Jakobsweg", sagt der Hobby-Radler. Man könne einmal runterkommen, seinen Gedanken freien Lauf lassen und sich mit vielen Menschen aus der ganzen Welt austauschen.
Teilnehmer aus Ägypten, Portugal und der Türkei gingen unter anderem an den Start. Besonders die kulturellen Unterschiede seien interessant. "Man redet über Gott und die Welt, über Fahrradthemen, Unterschiede beim Essen oder gemeinsame Freunde und Kollegen."
Voraussetzung für die Teilnahme an der Tour ist, dass jeder Fahrer mindestens 60 Euro pro Tag spendet. Mehr als 800 Euro hat Gregor Dahmen teils selbst gespendet, teils bei Freunden und Kollegen gesammelt. Das selbstgesteckte Spendenziel von 200000 Euro haben die Radler sogar übertroffen. Es sind mehr als 211000 Euro zusammengekommen.
Und natürlich ist auch die körperliche Fitness Voraussetzung für die Teilnahme. Daher hatte Dahmen bereits zuvor einige Touren mit seinem Trecking-Bike absolviert. "Wichtiger als die Kondition ist das Sitzfleisch", erzählt der 42-Jährige. Und die Motivation: Denn auf der Strecke von Dresden nach Leipzig bei kühlen Temperaturen und Nieselregen habe er schon den Kollegen beneidet, der wegen einer Panne aufgeben musste. "Aber da muss man durch. Das gehört dazu."
Bei Sonnenschein macht das Radeln dann umso mehr Spaß. Man sehe viel von der Natur Deutschlands und erahne an vielen Stellen, wie schön die Städte sind. An einige Orte will Dahmen gerne noch einmal mit mehr Zeit zurückkehren. Und im nächsten Jahr geht es wieder auf Radtour. "Den Termin habe ich schon reserviert", sagt Gregor Dahmen.