Kempen: Ordnungsamt überprüft Corona-Regeln - 60 Verstöße wurden notiert Corona-Regeln: 60 Verstöße in vier Tagen
Kempen · Laut Ordungsamt ist das Verhalten der Menschen in Kempen als sehr positiv einzustufen.
Mahnungen vor dem Wochenende, für das bestes Frühlingswetter vorhergesagt worden war, gab es viele: Keine Partys, kein Picknick im Freien, keine Grüppchen bilden, spazierengehen ja, aber nur im Kernfamilienverband oder zu zweit – und Abstand halten. Das sind die Kernpunkte der Corona-Beschränkungen. Und damit diese auch eingehalten werden, war das Ordnungsamt vermehrt am Wochenende „auf Streife“.
Unter den zehn Mitarbeitern waren auch Francesco Santos und Michael Richter. Am Sonntagnachmittag haben sie sich den East-Cambridgeshire-Park für ihren Kontrollgang vorgenommen. Und sie wurden fündig. Ein junges Pärchen in trauter Zweisamkeit auf einer Picknickdecke wurde auf die Corona-Regelungen aufmerksam gemacht. Beide reagierten einsichtig und packten ihre Siebensachen wieder zusammen.
Stadtsprecher Christoph Dellmans zog am Sonntagnachmittag für die WZ eine Bilanz aus dem Einsatz des Ordnungsamtes. „60 Delikte wurden von Donnerstag bis Sonntagnachmittag notiert“, sagte er. In der Regel waren dies Gruppen mit drei bis sechs Leuten, die zusammengestanden hätten. Jeder von ihnen erhalte nun einen Bußgeldbescheid von 200 Euro. Von 10 bis 23 Uhr waren die Kontrolleure des Ordnungsamtes in der Regel an den Tagen unterwegs. „Wir haben aber auch sporadisch in der späteren Nacht Kontrollen durchgeführt. Und werden das auch weiter tun“, so der Stadtsprecher. Bei den „Ertappten“ habe es es sich hauptsächlich um Kempener, aber auch einige Auswärtige, gehandelt. Betroffen seien alle Stadtteile gewesen. Insgesamt zieht Dellmans eine positive Billanz: „Es waren nur 60 Verstöße. Die Kempener haben sich im Ganzen betrachtet bislang vorbildlich verhalten.“
In Nettetal sorgt man sich
um die Situation an der Grenze
Sorgen macht sich Nettetals Bürgermeister Christian Wagner mit Blick auf die Grenze zu den Niederlanden. Wie die Stadt mitteilte, drängt Wagner auf die Einhaltung der Regeln auch für die Niederlande: „Die Situation an der Grenze und besonders in Kaldenkirchen widerspricht deutlich den Regeln, an die wir uns alle halten: Möglichst keine Ausflüge und Besuche, nur für den eigenen Bedarf und mit Augenmaß einkaufen. Was innerhalb Deutschlands gilt, muss auch grenzüberschreitend gelten. So soll Abstand gehalten und soziale Kontakte vermieden werden.“
Wie Wagner ist auch der CDU-Landtagsabgeordnete Marcus Optendrenk um eine Lösung bemüht. Wie es in der Mitteilung heißt, habe Optendrenk inzwischen Kontakt zum Europaminister aufgenommen. Die Landesregierung wolle nochmals gegenüber der Staatsregierung der Niederlande auf eine offizielle Verhaltensänderung drängen und davon abhängig machen, ob die Grenzen geöffnet bleiben können. Wagner habe auch Landrat Andreas Coenen gebeten, „dass dieser nochmals die aktuell weiter gestiegenen Sorgen der Nettetaler in der Telefonkonferenz mit der Staatskanzlei deutlich vorträgt“.