OGS in Kempen Stadt übernimmt Ganztagsbetreuung an Grundschule
Kempen · Bislang organisiert der Sozialdienst katholischer Frauen die Nachmittagsbetreuung der Kinder der Astrid-Lindgren-Schule in Kempen. Ab 1. August übernimmt die Stadt diese Aufgabe.
(rei) Die Stadtverwaltung übernimmt ab dem neuen Schuljahr 2024/2025 die Betreuung der Kinder an der Astrid-Lindgren-Grundschule im Kempener Hagelkreuz im Rahmen der Offenen Ganztagsschule (OGS). Das hat der Stadtrat jetzt einstimmig beschlossen. Derzeit werden dort rund 130 Kinder von Mitarbeitenden des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) in fünf Gruppen betreut. Die Stadt musste die Trägerschaft der OGS im vergangenen Herbst europaweit ausschreiben. Die bestehende Vereinbarung mit dem SKF wurde gekündigt. An der Ausschreibung nahm der SKF nicht teil. Auch andere Angebote gingen beim zuständigen Jugendamt nicht ein. Mit Blick auf den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch für Grundschulkinder auf einen OGS-Platz wird die Stadt künftig an allen fünf städtischen Grundschulen im Stadtgebiet die Ganztagsbetreuung organisieren. Die katholische Astrid-Lindgren-Schule war bislang nicht in das städtische OGS-Netzwerk eingebunden. Das soll sich nun ab 1. August dieses Jahres ändern.
Aus Sicht der Stadtverwaltung gibt es keine Alternative zur Übernahme der OGS an der Astrid-Lindgren-Schule, weil sich bei der Ausschreibung der Dienstleistung, die von Mitte Februar bis Mitte März dieses Jahres europaweit gelaufen ist, kein Interessent bei der Stadt gemeldet hat. Danach habe das Jugendamt nach Angaben des zuständigen Ersten Beigeordneten Bennet Gielen drei große namhafte Träger der Jugendhilfe persönlich angesprochen, um doch noch andere Träger für diese Betreuungsaufgabe zu gewinnen.
Sechs Fachkraft- und
fünf Ergänzungskraftstellen
Der SKF hatte im Vorfeld wohl erklärt, den durch den Rechtsanspruch erforderlichen Ausbau der OGS an der Astrid-Lindgren-Grundschule nicht leisten zu können. Aber auch die angesprochenen Träger winkten ab. Um nun die OGS-Betreuung im neuen Schuljahr weiterhin sicherstellen zu können, übernimmt die Stadt die Aufgabe selbst. Der Stadtrat beschloss deshalb auch, die Stellen fürs Personal nun auszuschreiben. Wie Beigeordneter Gielen mitteilte, will die Stadt unverzüglich Bewerbungsgespräche mit den bisherigen Mitarbeitenden des SKF führen, um möglichst viele eingearbeitete Kräfte ab 1. August dieses Jahres übernehmen zu können. Nach Angaben des Jugendamtes müssen neben der OGS-Leitung sechs Fachkraft- und fünf Ergänzungskraftstellen eingerichtet werden.
Im städtischen Haushalt werden dafür zunächst keine zusätzlichen Mittel bereit gestellt, weil die Stadt bislang schon die Personalkosten für die OGS-Betreuung durch den SKF trägt. Etwa 5000 Euro müssten nach Einschätzung des Beigeordneten Gielen zusätzlich bereit gestellt werden. Die Politik begrüßt die Entscheidung. Denn ab August könnte das zuständige Jugendamt die OGS-Betreuung für alle fünf städtischen Grundschulen komplett organisieren. Dadurch würden sich möglicherweise Synergieeffekte ergeben, hieß es in der Ratssitzung.