Kempen Kempens Sporthotel vor einer ungewissen Zukunft
Die Pachtverträge laufen bis Ende 2017. Was dann passiert, weiß der Inhaber der Immobilie nicht.
Kempen. Was wird aus dem Sporthotel am Schmeddersweg? 2013 hatte Murat Altinok aus Duisburg den Komplex mit Hotel und Tennishalle gekauft. „Als Investment“, wie der Betreiber mehrerer Wettbüros damals die WZ wissen ließ. Die laufenden Pachtverträge für das Hotel mit Hans-Peter Friedrich (bis 31. Dezember 2017) und die für die Tennishalle mit Friedrich und zwei weiteren Kempenern (bis Frühjahr 2017) sollten unangetastet bleiben.
Nach WZ-Informationen war das Investment des Unternehmers aus dem Ruhrgebiet aber bislang nicht so ertragreich wie von ihm erhofft. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, gibt es weiterhin einen enormen Sanierungsbedarf in der 1973 erbauten Hotelanlage. Unter anderem deshalb soll Altinok nun Interesse daran haben, den Komplex schon vor Ablauf der Verträge anders zu nutzen.
So war in den letzten Tagen und Wochen im Gespräch, dass Halle und Hotel als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden sollen — auch mit der Möglichkeit einer sogenannten Beschlagnahme des Areals. Altinok hat nach Informationen der WZ Gespräche mit der zuständigen Bezirksregierung geführt. Dies dementierte Altinok auf Anfrage. „Bei den Verträgen bleibt alles so, wie es ist.“ Konkrete Verhandlungen mit der Bezirksregierung habe der Inhaber der Immobilie nicht geführt. Es habe lediglich einen Austausch mit der Stadt Kempen gegeben, ob auf dem Gelände Flüchtlinge untergebracht werden können.
Die Stadt Kempen bestätigte am Donnerstag, dass es einen gemeinsamen Termin auf dem Areal am Schmeddersweg gegeben hat. Die Stadt selbst habe aber derzeit kein Interesse, dass am Schmeddersweg eine weitere Unterkunft für Asylbewerber realisiert wird. Beteiligt an den Termin waren unter anderem der Investor sowie Vertreter von Bezirksregierung und Stadt. Bei diesem Termin wurde geklärt, ob Halle und/oder Hotel für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet ist. Ergebnis: Der Komplex ist nicht für eine Unterbringung geeignet. Die Bezirksregierung hat von der Errichtung einer sogenannten Erstaufnahme Abstand genommen.
Wie die langfristige Zukunft des Sporthotels aussieht, weiß Murat Altinok derzeit nicht. „Da sind noch keine Entscheidungen gefallen. Sanierungen und auch ein Ausbau sind möglich“, sagt der Duisburger. Dazu wolle er aber auch von der Stadt wissen, welche Anlage in Kempen gebraucht wird. Von der Verwaltung ist bekannt, dass sie sich durchaus ein funktionierendes Hotel in Kempen wünscht. Allerdings wird in diesem Zusammenhang immer ein neu gestaltetes Areal am St. Huberter Königshütte-See genannt. Ob dieses Thema noch in diesem Jahr politisch diskutiert wird, ist ebenso ungewiss wie die Zukunft des Kempener Sporthotels.
Für die Anlage am Schmeddersweg steht laut Alktinok allerdings fest, dass die bestehenden Verträge nicht angetastet werden. Was nach 2017 passiert, wisse er nicht.
Das sind einstweilen gute Nachrichten für die Karnevalisten. Schließlich wird die Köhlerhalle nicht nur für den Tennissport, sondern auch für die Veranstaltungen des Kempener Karnevalsvereins (KKV) genutzt: 2016 steht dort wieder der Kostümball und die Party nach dem Rosenmontagszug an. Bis einschließlich 2017 geht der KKV davon aus, dass das so bleibt.