Grefrath Kindergartenplätze werden rar
Im Fachausschuss steht der Kindergarten— bedarfsplan für die nächsten Jahre auf der Tagesordnung. Er belegt fehlende Plätze — bis zu 36 im Zeitraum 2018/19.
Grefrath. Wie viele Kindergartenplätze braucht Grefrath in den nächsten Jahren? Dieser Frage ist die Gemeindeverwaltung nachgegangen und hat eine Vorlage für die Sitzung des Jugend-, Sozial- und Seniorenausschusses am Dienstag, 14. Februar, vorbereitet.
Darin heißt es: „Bei der Betreuungssituation der unter Dreijährigen erreicht die Gemeinde eine Betreuungsquote in Tageseinrichtungen und -pflege von 43,5 Prozent.“ Das bedeute für Grefrath und Vinkrath eine Quote von 54,1 und für Oedt/Mülhausen von 30,1 Prozent. Damit sieht sich die Verwaltung auf der sicheren Seite. Denn die rechtlichen Vorgaben seien somit erfüllt.
Bei den Plätzen für Kinder von drei Jahren bis zur Einschulung stelle sich die Situation auch „entspannt dar“, selbst bei einer Annahme einer 100-prozentigen Nachfrage der Eltern. Die Kreisverwaltung hatte in ihrem Kindergartenbedarfsplan 2016/17 ein Plus von 48 Plätzen ermittelt, „die sich bis 2018 auf 18 Überhänge abgebaut haben“.
Für den Plan 2017/18 zeichnet sich jedoch ein Fehlbedarf von 15 Kindergartenplätzen ab. Zugrunde gelegt wurde die Nachfrage nach 329 Plätzen, zur Verfügung stünden jedoch nur 314. Deshalb plant die Gemeinde eine „Überbelegung“, um den Bedarf zu decken.
Doch auch für die darauffolgenden Jahre wird die Lage nicht besser: 2018/19 werden voraussichtlich 36 und im Kitajahr 2019/20 30 Plätze fehlen. Die Verwaltung hat nach eigenen Angaben die Planungen 2016/17 und für das darauffolgende Jahr verglichen. Dabei habe sie festgestellt, „dass die Anzahl der Kinder mit Rechtsanspruch sprunghaft von 273 auf 329 Kinder ansteigt“. Ein Abgleich der Meldedaten habe die Zahlen des Kindergartenbedarfsplans bestätigt, weshalb weitere Untersuchungen der Gründe für die Abweichung angestellt wurden.
„Hierzu wurden die Anmeldungen von relevanten Kindern zwischen den beiden Planungszeitpunkten ausgewertet. Dabei ergibt sich, dass im Planungszeitraum 68 Rechtsanspruchskinder in Grefrath gemeldet wurden“, heißt es in der Vorlage. Zudem habe sich herausgestellt, dass keine Rückschlüsse auf Schwerpunkte gezogen werden könnten: Es handele sich nicht überwiegend um Geflüchtete oder um Kinder aus Neubaugebieten wie Klostergarten (Mülhausen) und Bousch (Vinkrath), sondern verteile sich über das gesamte Gemeindegebiet, lautet das Resümee der Verwaltung. Um nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, sei bereits eine Sitzung mit dem Kreisjugendamt sowie den Grefrather Trägern vereinbart worden.
Die Verwaltung schlägt vor, „unabhängig davon bei weiteren Neubauaktivitäten, sei es Nord/Neustraße oder Bahnstraße, sehr genau zu beobachten, in welchen Konstellationen Familien nach Grefrath ziehen, bzw. welche Nachzugeffekte bei innerörtlichen Umzügen von Wohnhäusern in seniorengerechte Wohnungen entstehen“. Zudem sei zu berücksichtigen, dass Grefrather Tageseinrichtungen gerne von auswärtigen Kindern besucht würden. Zurzeit seien es 22 Kinder — ohne Integrations-Kinder —, deren Eltern einen Wohnsitz außerhalb Grefraths hätten.
Laut Sozialamtsleiter Volkmar Josten gibt es bereits Überbelegungen. Manfred Wolfers junior, CDU-Ratsmitglied und Vorsitzender des Kita-Ausschusses der St. Benedikt-Kirchengemeinde, hat sich auch schon geäußert: „Die Kitas von St. Benedikt befinden sich bereits in der ,Überbelegung’. Kita-Teams und Träger haben sich geeinigt, auch in Zukunft so viele Kinder wie möglich aufzunehmen — leider können dennoch nicht alle gewünschten Aufnahmen erfüllt werden.“ Auch wenn in der DRK-Kita nach der „Planung des Kreisjugendamts ab 08/17 zumindest zehn zusätzliche Plätze geschaffen werden können“, sei, um dies zu realisieren, „eine Lösung der Raumverteilung zwischen OGS, Schule, Älter Werden und DRK-Kita auf dem Gesamtareal notwendig“.
“Der Ausschuss (14. Februar) tagt ab 18 Uhr im Rathaus Oedt