Grefrath Wer folgt auf „König Lommetz“?
Grefrath · 2020 wird ein neuer Bürgermeister gewählt. Die Fraktionen sind in der Findungsphase. Offizielle Kandidaten gibt es noch nicht.
Im Zusammenhang mit dem Bürgermeisteramt und einem Blick ins Fotoarchiv der WZ könnte man eine Frage stellen: Wer folgt auf „König Lommetz“? Denn im Siegesrausch nach seiner zweiten gewonnenen Wahl 2014 ließ sich Manfred Lommetz, der auch Mitglied der Kulturinitiative „KinG“ ist, von seinen Anhängern eine Krone aufsetzen. Im September 2019 fragen sich die Grefrather, wer denn in ziemlich genau einem Jahr zum Nachfolger des parteilosen Bürgermeisters gewählt werden könnte. Eine Analyse zum Stand der Dinge in Sachen Kandidatensuche bei den Grefrather Parteien.
Dritte Amtszeit von
Lommetz noch möglich
Beginnen wir mit Manfred Lommetz selbst. Denn immer wieder ist zu hören, dass 2020 Lommetz auf Lommetz folgen will. Obwohl der amtierende Bürgermeister vor der letzten Wahl eine dritte Kandidatur ausgeschlossen hatte, scheint es inzwischen nicht mehr so abwegig, dass der dann 66-jährige Rechtsanwalt 2020 noch einmal ins Rennen geht. „Ich habe mich noch nicht entschieden“, lautet das offizielle Statement des Bürgermeisters zu diesem Thema. Aus dem Umfeld des Rathauses ist zu hören, dass er die eine oder andere Herausforderung noch meistern will. Zum Beispiel die Rettung des maroden Freibads, über das seit vielen Monaten diskutiert wird. Ebenso berichten Insider aber auch, dass Manfred Lommetz nicht mehr antreten will. Letztlich muss er selbst die Entscheidung verkünden, auf die auch die Grefrather Parteien warten. Denn solange sich „König Lommetz“ nicht offiziell geäußert hat, halten sich auch die Vertreter der einzelnen Fraktionen beim Thema Bürgermeisterwahl weitestgehend zurück. Auch wenn schon Gespräche geführt werden, will man sich mit Namen zurückhalten.
Die CDU stellt einen Kandidaten – wen, das ist noch offen
Bei der CDU blickt man der Mitgliederversammlung am 20. September. Dann stehen auch die Punkte Kommunalwahl 2020 und Kandidatenfindung für die Wahl zum Bürgermeister auf der Tagesordnung. Namen werden dann aber noch nicht genannt, so der CDU-Vorsitzende Dietmar Maus. Für ihr steht aber auf jeden Fall fest, dass die CDU einen Kandidaten benennen wird. „Da sind wir uns der Verantwortung als große bürgerliche Partei in der Gemeinde bewusst.“ Auch wenn Ortsvereine in anderen Kommunen schon mit Kandidaten an den Start gehen, so stehen die CDU-Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in den Nachbarstädten Kempen und Nettetal schon fest, sieht Maus seine Partei in Grefrath nicht unter Druck. Man wolle in Ruhe angehen. Die genaue Zeitschiene wird dann bei der Mitgliederversammlung in der nächsten Woche besprochen. Auch ob es einen Vorstandsbeschluss oder eine erneute Mitgliederversammlung geben wird, soll dann geklärt werden.
Einige der derzeitigen CDU-Ratsmitglieder werden bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten. Neue Kräfte stehen aber auch bereits in den Startlöchern. Dietmar Maus sieht einer „fachlich qualifizierten Besetzung“ gelassen entgegen.
Auch bei der SPD ist man noch entspannt. Ob es einen eigenen SPD-Kandidaten für das Bürgermeisteramt geben wird oder ob ein anderer Kandidat unterstützt wird, stehe zurzeit noch nicht fest, so die SPD-Vorsitzende Jessica Steinmüller. Man werde zur gegebenen Zeit Gespräche mit möglichen Kandidaten führen. Auch die Suche nach potenziellen Ratsleuten ist im Gange. Über aktive Mitglieder würde man sich immer noch freuen, so Steinmüller. „Jüngere Verstärkung zu finden ist auf jeden Fall ein Thema, das bei uns zurzeit auf der Agenda steht“, sagt die Vorsitzende.
Die FDP konnte sich in jüngster Zeit über Verstärkung bei der Fraktionsarbeit freuen, berichtet Geschäftsführerin Birgit Jahrke. Die Fraktion sei eine sehr lebhafte Runde. „Verjüngung“ sei ein wichtiges Ziel. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Werner Mülders habe schon angekündigt, sich aus der ersten Reihe zurückziehen zu wollen. In den Vorbereitungen für die Kommunalwahl sei man schon weit, so Jahrke. Man habe Gespräche geführt, wolle aber noch nichts öffentlich machen.
Bei den Grünen steht das Wahlprogramm im Vordergrund
In Sachen Bürgermeisterkandidaten gebe es viele Gerüchte, stellt auch Sebastian Wulf, Sprecher der Grefrather Grünen, fest. Aber noch habe keiner gesagt: „Ich mache es.“ Daher warte man zurzeit erst einmal ab. Selbst wollen die Grünen keinen Bürgermeisterkandidaten stellen. Auch bei der Liste der Kandidaten für den Rat lässt man es erst einmal ruhig angehen und setzt auf die Inhalte. „Bei uns steht nun erst einmal das Wahlprogramm auf der Tagesordnung. Wenn wir das hoffentlich bis Anfang des nächsten Jahres stehen haben, werden wir uns dann um die Liste kümmern.“