Christian Prokop besucht Regenbogenschule Nationaltrainer gibt Freude am Handball weiter
Kempen. · Christian Prokop hat 40 Viertklässlern der Regenbogenschule in Kempen gezeigt, worum es bei dem Sport geht.
Die Spannung steigt schon langsam. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft um Trainer Christian Prokop fiebert dem Spiel am 26. Oktober gegen Kroatien zum Tag des Handballs in Hannover entgegen – und liefert damit einen Vorgeschmack auf die Europa-Meisterschaft 2020 in Österreich, Norwegen und Schweden. Zuvor hatte es der Handball-Bundestrainer aber mit einer ganz anderen Aufgabe zu tun. Am Mittwoch war er zu Gast in der Kempener Regenbogenschule.
Die Schüler hatten sich für das „Star-Training“ – einer Gemeinschaftsaktion von Deutschem Handball-Bund und AOK – beworben und dank ihrer tollen Bewerbung einen von drei Zusatzterminen ergattert. Zum Gewinn verhalf ein Video, in dem die Kinder Szenen der Nationalmannschaft nachspielten. Und so kam Christian Prokop nun in die Turnhalle der Grundschule an der Eichendorffstraße, um mit den Grundschülern zu trainieren.
Die Viertklässler übten
Torwerfen und Fangen
Auf den Pfiff des Bundestrainers hin flogen die Bälle und fegten Kegel, kleine Pylonen und Bälle von der Bank. 40 Schüler der vierten Klassen durften mitmachen und lernten vom Profi die Grundlagen des Sports. Ball zum Trainer passen, wieder fangen und aufs Tor werfen – das war eine der nächsten Übungen. Viel Lob und einige Tipps gab es da für die Schüler.
„Die Kinder haben einen Riesenspaß“, sagte Schulleiterin Mareike Mevißen. In den Tagen vorher sei die Aufregung schon spürbar gewesen. Viele Regenbogenschüler würden auch im Verein Handball spielen und hätten die WM im Fernsehen verfolgt. Sie wussten also genau, wer ihnen da an diesem Tag den Ball zuwerfen würde. Besonders freuten sich Ida (10) und Ben (10). Die beiden begeisterten Handballer sind schon in der fünften Klasse und hatten am Bewerbungsvideo mitgewirkt. Für den hohen Besuch durften sie am Vormittag noch einmal ausnahmsweise in ihre Grundschule kommen.
Und die beiden machten auf dem Spielfeld eine gute Figur. Nach verschiedenen Trainingseinheiten stand ein kleines Turnier an. Vor dem Anpfiff musste der Bundestrainer die Grundlagen erklären: nicht in den Sechs-Meter-Kreis vor dem Tor treten, nur drei Schritte mit dem Ball in der Hand machen. „Passen und zusammenspielen ist wichtig, um Tore zu machen“, erklärte der Trainer noch kurz. Dann konnte das Turnier auch schon beginnen. Bei Halbfinalspielen und Finale war der Ehrgeiz bei den Spielern auf dem Feld groß, und die Stimmung bei den Mitschülern auf den Bänken richtig gut. Da wurde ordentlich angefeuert.
Selbst junge Fußballfans erwärmten sich für den Handball
Auch Kinder, die sonst eigentlich kein Handball spielen, waren vom Besuch des deutschen Bundestrainers sehr angetan. Tennis und Fußball sind eher die Sportarten von Nathan (9), aber das Handballtraining machte ihm auch viel Spaß. Das fanden auch Emma (9) und Hannah (9). Die Spiele fanden sie toll, und dass es beim Handball auch um Teamwork geht.
Von Berührungsängsten mit dem Profi war bei den Viertklässlern auf jeden Fall nichts zu spüren. Nach dem Training baten viele um ein Autogramm auf ihren T-Shirts und Fotos. Auf der Suche nach Nachwuchsstars für seine Nationalmannschaft war der Trainer an diesem Vormittag in Kempen natürlich nicht. „Es geht uns darum, an der Basis für den Sport zu werben und die Sportlehrer vor Ort zu unterstützen.“
Nach der Handball-Weltmeisterschaft in diesem Jahr, die in den beiden Ländern Deutschland und Dänemark ausgetragen wurde – und in der die Deutschen den undankbaren vierten Platz belegten – ist Bundestrainer Prokop nun voller Vorfreude auf die anstehende Europameisterschaft und die Olympischen Spiele 2020. Die Handballer haben „Hunger auf den Erfolg, und die Mannschaft ist auf einem guten Weg“, sagt der Trainer.