Kompromiss für den Klostergarten in Sicht

Der Kreis hat Tempo 30 bis zur ersten Einfahrt des Baugebietes angeboten. Dafür müsste die zweite Einfahrt dicht gemacht werden.

Foto: Kurt Lübke

Mülhausen. Ein Kompromiss für die Verkehrssituation an der Grasheider Straße bahnt sich an. Am Ende der ausführlichen Diskussion dazu im Haupt- und Finanzausschuss am Montagabend signalisierten die Anwohner mit verhaltenem Nicken, dass es eine Lösung sein könnte. „Alles ist besser als nichts“, brachte ein Anwohner die Stimmung auf den Punkt. Rund ein Dutzend Bürger war zu der Sitzung ins Oedter Rathaus gekommen.

Wie berichtet, ärgern sich die Bewohner des Neubaugebietes Klostergarten über den Verkehr an der Grasheider Straße. Die Ausfahrt aus dem Wohngebiet sei unübersichtlich und gefährlich. Auch sei es für Kinder zu gefährlich, die Straße zu überqueren. Schon vor einigen Jahren hatten sich die Anwohner über den Lärm, der insbesondere von schweren Landmaschinen verursacht wird, beklagt.

Nun hat sich die Gemeinde mit der Kreisverwaltung, in deren Verantwortung die Grasheider Straße liegt, die Situation angesehen und einen Kompromiss erarbeitet. Der Kreis stimmt einer Tempo-30-Zone am Altenheim Haus Salus zu. Bis zur ersten Einfahrt zum Neubaugebiet würde man diese Geschwindigkeitsbegrenzung aufrechterhalten. Dafür müsste aber die zweite Ausfahrt für den fließenden Verkehr geschlossen werden. Dies solle durch ein Umlaufgitter geschehen, so dass Fußgänger und Radfahrer weiter die Straße überqueren könnten.

Warum man nicht einfach die 30er-Zone 80 Meter weiter bis hinter die zweite Ausfahrt ziehen könne? Und warum man nun einfach eine fertige Straße sperren müsse? Das sorgte bei den Anwohnern für Unverständnis.

Bei der Lösung handele es sich um eine Großzügigkeit des Kreises, Tempo 30 auszuweiten, so Bürgermeister Manfred Lommetz. In dem Bereich des Wohngebietes sehe der Kreis keine besondere Gefahrenlage, die Tempo 30 erforderlich machen würde. Das habe auch die Verkehrszählung ergeben, brachte Ordnungsamtsleiter Norbert Franken noch einmal in Erinnerung. Die Anwohner haben da aber ein ganz anderes Empfinden.

„Das ist die Möglichkeit zu einem Kompromiss“, betonte auch CDU-Ratsherr Manfred Wolfers jun. — es sei zwar keine Ideallösung, könnte aber eine Verbesserung erreichen. Auch Norbert Franken betonte, dass es zumutbar sei, den für einige Anwohner etwas längeren Weg zur anderen Einfahrt zu nehmen.

Bürgermeister Lommetz schlug vor, beim Kreis Tempo 30 bis hinter die zweite Einfahrt zu beantragen. Sollte das nicht genehmigt werden, wolle man die Regelung Tempo 30 bis zur ersten Ausfahrt und Sperrung der zweiten Ausfahrt für ein halbes Jahr testen.

SPD-Ratsherr Roland Angenvoort betonte, dass es seiner Fraktion wichtig sei, auch die Bürger mitzunehmen und über die Lösungen zu informieren.

Einstimmig sprach sich der Hauptausschuss für den Beschlussvorschlag aus.