Lehrerpaar feiert die Eiserne

Seit 65 Jahren sind Oskar und Margarete Gnoyke verheiratet.

Foto: Kurt Lübke

St.Hubert. Morgen werden sich sicherlich viele St. Huberter auf den Weg zur schmucken Gustav-Adolf-Kirche machen. Der Grund: Eine nicht alltägliche Hochzeit mit einem nicht alltäglichen Jubelpaar. 65 Jahre sind Oskar (90) und Margarete (88) Gnoyke miteinander verheiratet. So kann das Paar die Eiserne Hochzeit feiern. Beide waren an St. Huberter Schulen als Lehrer im Einsatz, sodass viele St. Huberter bei ihnen die Schulbank gedrückt haben.

Oskar Gnoyke stammt von der „Frischen Nehrung“ im heutigen Polen. Seine Frau erblickte in Suckow (Mecklenburg) das Licht der Welt. In Schwerin begann er nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Aufgrund seiner sehr guten Leistungen wurde er noch zum Fachlehrer ausgebildet und fand eine Anstellung an der Oberschule in der Kreisstadt Parchim.

Bei einem Lehrerball lernte er die junge, hübsche Lehrerin Margret Bastian kennen. Und am 10. Oktober 1952 fand die Hochzeit in der Dorfkirche in Sukow statt. Sie mussten dann jedoch aus ihrer geliebten Heimat fliehen. Am 20. Januar 1953 kamen sie in Westberlin an. Über verschiedene Stationen gelangten sie an den Niederrhein, zunächst nach Hüls. Oskar Gnoyke musste seine Ausbildung als Lehrer in Wuppertal wiederholen, da die Ausbildung aus Mecklenburg nicht anerkannt wurde.

In St. Hubert erhielten sie ein kleines Zimmer beim Bauern Orpheys. 1954 zogen sie mit dem ersten Kind in eine Einliegerwohnung an der Orbroicher Straße. Oskar Gnoyke war als junger Lehrer dreifach im Einsatz: als Lehrer in Tönisberg, an der Berufsschule in Krefeld und im botanischen Garten der Stadt Krefeld. Er war später auch im Kendeldorf als Pädagoge tätig.

In den Jahren 1959, 1961 und 1962 wurden weitere Kinder geboren, darunter auch Zwillinge. Margarete Gnoyke war ab 1965 an der örtlichen Grundschule tätig. Heute sind drei der fünf Kinder sind ebenfalls im Schuldienst.

Die Gold- und Diamanthochzeit wurde in Suckow gefeiert. Diesmal aber bleibt das Paar in St. Hubert. Nach dem Gottesdienst (10 Uhr) in der evangelischen Kirche geht es ins Café Poeth.