Lobberich: "Kinder wirkten traumatisiert"

Lobberich. "Wegen Einbruch geschlossen": Dieses Schild hängt derzeit am DRK-Familienzentrum, Sassenfelder Kirchweg 8. Der Grund: Unbekannte haben die Räume verwüstet. Die WZ sprach mit Andreas Zorn, der die Einrichtung seit 14 Jahren leitet, über das Ausmaß des Schadens und die Folgen.

Westdeutsche Zeitung: Herr Zorn, welches Bild bot sich Ihnen am Dienstag?

Andreas Zorn: Ich habe schon viel erlebt, aber das war mit Abstand das Schlimmste. Die Verwüstungen erstrecken sich über alle drei Etagen der Einrichtung. Die Täter gingen sehr brachial vor und zerstörten vier Türen, ein Kunststoffdoppelfenster, eine neue Verbundglasscheibe, unsere Überwachungskamera, den Bewegungsmelder sowie zwei Doppelstahltüren des Zählerschrankes. Sie leerten drei Sechs-Kilo-Pulverlöscher, das Löschpulver war überall verteilt. Außerdem stahlen sie einen schwarzen Einbautresor mit wichtigen Unterlagen und ideellen Werten.

WZ: Wie sind die Kinder mit der Situation umgegangen?

Zorn: Die Kinder konnten nicht verstehen, warum ihr Kindergarten geschlossen bleiben muss. Viele von ihnen wirkten traumatisiert. Ein Junge weinte um sein Fahrrad, das er über Nacht im Familienzentrum gelassen hatte. Zum Glück war es noch da - er konnte es mit nach Hause nehmen.

WZ: Wie geht es jetzt mit dem Familienzentrum weiter?

Zorn: Bis zum 9. August bleibt die Einrichtung geschlossen. Eine Reinigungsfirma muss Böden, Wände, Teppiche und Sanitärräume vom Löschstaub befreien. Die Vorhänge werden vom Feinstaub gereinigt. Beim Herausreißen des Einbautresors wurden Wandschrank, Fußboden und Wandplatten beschädigt, das muss repariert werden. Unklar ist, in wieweit die elektrischen Geräte Schaden genommen haben. Der Schadensumfang dürfte im mittleren fünfstelligen Bereich liegen. kr