Kempen Messe vom „Lotsen im Hilfswerk“

Informativ und praxisorientiert, so präsentierte sich die Schau „Gut beraten und betreut in Kempen“ im Rathaus.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. Im Kempener Rathaus herrscht reges Stimmengewirr. An den zahlreichen Ständen im Erdgeschoss und der ersten Etage stehen die Besucher und sind in Gespräche mit Ausstellern vertieft. Diese beteiligten sich an der Messe „Gut beraten und betreut in Kempen“.

Am Stand vom Reha Team West hat sich eine kleine Schlange gebildet. Das dort vorgestellte neue Blutdruckmessgerät, bei dem auf Knopfdruck, wie beim Arzt am Oberarm Blutdruck gemessen wird, interessiert viele. „Einfach Arm in das Gerät stecken“, erklärt Patricia Rolm vom Reha Team West Michael Schöneweiß, der gerade seinen Arm freigemacht hat.

Nicht minder neugierig wird das Bodymassindex-Gerät in die Hand genommen. Jochem Nießen, der am Nachbarstand über seine Angebote informiert, gibt Körpergröße, Gewicht und Alter ein. Ein Druck auf die Starttaste und Sekunden später sieht der Inhaber des Physiotherapeutischen Versorgungs-Zentrums seinen BMI und die Fettanalyse.

Während die einen Besucher sich über mobile Pflege verschiedener Anbieter beraten lassen, nehmen andere Kontakt zu den stationären Einrichtungen für Senioren in Kempen auf. Viele Fragen gibt es betreffend der Wohnberatung, die durch die Stadt angeboten wird. Die Quartiersentwicklung Hagelkreuz ist ebenso vor Ort wie das sozialpsychiatrische Zentrum der Arbeiter Wohlfahrt (Awo).

„Ich denke, wir zeigen heute, wie gut Kempen aufgestellt ist, wie viele Einrichtungen wir haben, die sich kümmern und alle Bedarfe abdecken“, bemerkt Volker Rübo. Wichtig sei bei allem auch die Vernetzung, fügt der Kempener Bürgermeister an. Und die ist auf der ganzen Linie gegeben, wie Susanne Siepen von der Seniorenberatung im Pflegestützpunkt der Stadt Kempen bestätigen kann.

Erstmalig hat die Seniorenberatung einen Informationstag unter dem Titel „Gut beraten und betreut in Kempen“ ins Leben gerufen. 33 Aussteller mit Hilfs- und Beratungsangeboten für Senioren und Menschen mit Handicap sind dem gefolgt und zeigen, was in Kempen alles zu finden ist. „Wir sind dabei der Lotse im Hilfsnetzwerk“, betont Siepen, die sich über die gute Annahme seitens der Aussteller, aber auch das große Interesse von Seiten der Besucher freut.

Mehr als nur informativ geht es so auch am Stand von Aktiv Medical zu. Orthopädiemeister Helmut Lenzen hat eine Vielzahl von Hilfsmitteln dabei, die den Alltag nicht nur für Senioren leichter machen. „Viele Bürger wissen gar nicht, was es alles gibt. Wir leisten heute ein stückweit Aufklärungsarbeit“, sagt Lenzen. Vom XXL-großen Tablettenspalter und -mörser über das biegsame behindertengerechte Besteck bis hin zum Tetra-Packhalter reicht die Palette. Für viele interessant ist der Hausnotruf, der wie eine Armbanduhr getragen wird und auch so aussieht. Über Funk informiert er beim Auslösen die pflegenden Angehörigen.

Dass es Kompressionsstrümpfe nicht nur in der klassischen fleischfarbenen Variante gibt, sondern ebenso in poppigen Farben wie pink, blau und Batikoptik, wie sie ganz leicht angezogen werden können, selbst wenn der Träger nicht mehr an seine Fußspitzen herankommt — alles ist vertreten.

Lob über den Informationstag sprechen die Besucher reichlich aus. „Es ist schön, sich einmal über so vieles an einer Stelle informieren zu können“, bemerkt eine der Besucherinnen.