Eine Wand gegen Straßenlärm
Ende nächster Woche soll dieser Abschnitt der Anlage bereits fertig sein. Dann können auch die Häuslebauer loslegen.
Kempen. Die Wand wächst schnell. Am Montag haben die Arbeiten an der Lärmschutzwand parallel zur St. Töniser Straße begonnen. Ende nächster Woche soll dieser erste Abschnitt der neuen Lärmschutzanlage bereits fertig sein. Dann können Häuslebauer im dritten Bauabschnitt des Neubaugebietes im Kempener Süden auch schon loslegen. Denn die Kanäle und die Baustraßen sind bereits fertig. „Die Abnahme erfolgt nächste Woche“, erklärte Gertrud Klinger vom Tiefbauamt der Stadt am Donnerstag bei einem Pressetermin zum Fortschritt des Baugebietes an der Kreuzkapelle.
Die gesamte Lärmschutzanlage beginnt dort, wo der bestehende Wall endet. Dort schließt der 5,5 Meter hohe Erdwall an den bestehenden an und verläuft bis zur Kreuzung Außenring/St. Töniser Straße. Ab dort folgt eine Kombination aus Erdkörper (drei Meter) und Wand (2,50 Meter), wobei der Erdhügel nach und nach ausläuft und in eine reine Lärmschutzwand übergeht. Die Höhe der Wand nimmt in Stufen bis auf drei Meter im Kreuzungsbereich mit der Isaak-Kounen-Straße ab. Dort führt sie in die Straße hinein und schließt direkt an das erste Mehrfamilienhaus an, das dort entstehen soll. Gebaut wird in umgekehrter Reihenfolge. „Wir haben die Wand zeitlich vorgezogen, weil wir vor den Bauherrn fertig werden müssen“, erklärt Klaus Herrmann vom Grünflächenamt. Weil die Bäume entlang der St. Töniser Straße geschützt werden müssten, könne die Mauer nicht von der Straße aus errichtet werden. Daher benötige man nun die Fläche, auf der später Eigenheime entstehen. Der Anschluss an das Mehrfamilienhaus erfolgt, wenn das Haus steht.
Dass die neue Wand nicht nur Freunde finden wird, wurde gleich am Rande des Pressegesprächs deutlich, als sich eine Kempenerin wenig begeistert zeigte von dem hohen Bauwerk. Die Höhe der Anlage wird durch ein Lärmschutzgutachten vorgegeben. Sie ist Voraussetzung dafür, dass dort überhaupt der so dringend benötigte Wohnraum entstehen kann.
Der Wall wird mit Wildgehölzen bepflanzt, an der Wand wird vor allem Efeu heraufranken. „Es wird eine grüne Wand“, erklärt Grünflächenamtsleiterin Patricia Schürmann. An den bereits fertigen Lärmschutzwänden kann man sehen, wie schnell das geht. Für den Bau des Walls läuft zurzeit die Beauftragung. Bis September soll dieser stehen.
Dieser Bauabschnitt umfasst 47 Grundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften sowie drei Mehrfamilienhäuser. Rund die Hälfte der Baugrundstücke für Einzel- und Doppelhäuser wurde durch die Stadt vermarktet und ist verkauft. Die Nachfrage war sehr groß, so der Technische Beigeordnete Stephan Kahl. Von den insgesamt vier Mehrfamilienhäusern, die An der Kreuzkapelle entstehen sollen, sind zwei Grundstücke im Besitz der Stadt, zwei im Besitz der Kirche. Die Vergabe der beiden städtischen Grundstücke wurde im jüngsten Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung vertagt. Weil es mehrere Bewerber gibt, gab es Beratungsbedarf.
Der Endausbau der Straße im dritten und letzten Bauabschnitt soll 2019 erfolgen. Im zweiten Bauabschnitt sind unterdessen die meisten Grundstücke bebaut. Dort soll die Firma Lücker aus Viersen im Mai mit dem endgültigen Straßenausbau beginnen. Die Straße entlang der Stadtvillen des ersten Bauabschnittes soll ebenfalls bald fertiggestellt werden können.