Wohnen: Kempen bleibt Top-Lage

Der Kreis Viersen hat die Zahlen für 2016 vorgelegt. Preise für Bauland sind relativ stabil geblieben.

Foto: Lübke

Kempen/Kreis Viersen. Kempen bleibt bei den Immobilienpreisen weiterhin Spitzenreiter in der Region. Das zeigen die Zahlen, die der Gutachterausschuss des Kreises Viersen aktuell veröffentlicht hat. Demnach kostet der Quadratmeter in einer Doppelhaushälfte oder in einem Reihenendhaus in der Thomasstadt 2400 Euro. Dahinter kommen Willich (2340 Euro) und Tönisvorst (2180 Euro). Grefrath liegt mit 1630 Euro nur etwas über dem Schlusslicht Brüggen (1610 Euro).

Es handelt sich um Durchschnittswerte für Gebäude aus den Jahren 1975 bis 1999. Für freistehende Einfamilienhäuser als Vergleichsgruppe habe es im vergangenen Jahr nicht genug Datenmaterial gegeben, heißt es vom Kreis. Sprich: Zu wenige von ihnen haben den Besitzer gewechselt, um repräsentative Aussagen treffen zu können.

Die Preise für Bauland sind im Jahr 2016 relativ stabil geblieben. Doch Steigerungen gab es durchaus: In Willich und St. Tönis ging es um drei Prozent nach oben. In Kempen (ohne St. Hubert und Tönisberg) waren es sogar fünf Prozent. Da ist man schnell bei zehn bis 15 Euro mehr pro Quadratmeter. In der Innenstadt, also rund um Burg und Propsteikirche, kann es noch deutlich mehr sein. Allgemein gilt: „In guten Wohnlagen sind in den Städten 195 bis 280 Euro gezahlt worden“, berichtet Claudia Ziemer, Vorsitzende und Geschäftsführerin des Gutachterausschusses. In den Gemeinden bewegte sich die Spanne zwischen 155 und 200 Euro.

Aktuelle Vermarktungen der Kommunen, zum Beispiel Teile des Baugebiets Kreuzkapelle in Kempen oder das Areal am St. Töniser Friedhof, sind nicht mehr in die Erhebungen eingeflossen. Sie dürften sich aber auf den kommenden Grundstücksmarktbericht auswirken.

Und auch das haben die Statistiker ermittelt: Die Anzahl der Verkaufsfälle stieg gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 3064. Dabei ging es um insgesamt 663 Millionen Euro und 566 Hektar. Von diesen Verträgen waren 2471 auswertbar, die meisten wurden für Immobilien in Viersen (738) und Willich (519) unterzeichnet. Beim Wohnbauland sank der Flächenumsatz um fünf Prozent auf 18 Hektar, der Geldumsatz lag bei 29,9 Millionen Euro (2015: 31,1 Millionen Euro). Mit insgesamt rund 240 auswertbaren Verträgen in diesem Bereich ist ein Rückgang um 16 Prozent zu verzeichnen.

Andreas Budde, Baudezernent im Viersener Kreishaus, spricht mit Blick auf die gesammelten Zahlen von einer „insgesamt gesunden Entwicklung“. Der Grundstücksmarktbericht zeige, dass den Käufern dramatisch steigende Immobilienpreise wie in den Metropolen erspart bleibe.

Wer etwa im Internet die Bodenrichtwerte für Düsseldorf aufruft, stößt teils auf Quadratmeterpreise von mehreren tausend Euro.