Planänderung in Tönisberg: CDU kritisiert die Stadt
Im Bereich Feldweg wird es deutlich weniger Baugrundstücke geben als zunächst angenommen.
Kempen. Die Verwaltung hat der Politik nun die geänderten Planungen für das Tönisberger Neubaugebiet Bergstraße/Feldweg vorgelegt. Dass diese gravierend sind, hatte die WZ bereits im Vorfeld des Planungsausschusses berichtet. In der Sitzung des Fachausschusses wurde deutlich, dass die Enttäuschung bei der CDU groß ist. Von einem „harten Einschnitt“ sprach Parteivorsitzende Rita Ulschmid. Sie sah die Zukunft Tönisbergs gefährdet, wenn man dem Bergdorf das Entwicklungspotenzial für die nächsten Jahre nehme.
Von den ursprünglich 40 Wohneinheiten in zwei Bauabschnitten blieben nur noch 17 Wohneinheiten übrig. Ulschmid kritisierte diese Reduzierung der Wohneinheiten und die „Sackgasse“, die keine weitere Entwicklung im östlichen Bereich des Gebietes ermögliche. Auf den Bereich westlich des aktuellen Abschnitts will die CDU lieber nicht setzen. Dort habe man es mit schwierigen Eigentumsverhältnissen zu tun.
Dass man in Tönisberg schwierige Bauverhältnisse habe, sei bekannt, so Ulschmid. „In Padenberg I gibt es keine Baulücken. Auch da brauchte man eine aufwendige Gründung, musste ohne Keller bauen und hatten hohe Erschließungskosten. Das hat aber nicht davon abgehalten zu bauen“, so die Tönisbergerin.
Die Kritik wollte der Technische Beigeordnete Stephan Kahl so nicht stehen lassen. Die Verwaltung setze sich für Tönisberg ein. Man habe wegen unterschiedlicher Verhältnisse auf dem Areal Änderungen vornehmen müssen und spiele bei den Planungen mit offenen Karten. Da man zunächst nur den ersten Bauabschnitt betrachte, handele es lediglich um den Verlust von fünf bis zehn Wohneinheiten. Auf den in den bisherigen Planungen vorgesehenen zweiten Bauabschnitt in Richtung Schaephuysener Straße will die Stadt aber gänzlich verzichten. So hatte es Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox der WZ bestätigt.
Ein Problem ist laut Cox die Anhebung der Grundstücke: So habe die Stadt entschieden, das Baugebiet nicht an den Feldweg anzubinden, weil sonst alle Grundstücke auf dieses Niveau angehoben werden müssten. Auch der hohe Grundwasserstand habe Änderungen notwendig gemacht. Die Stadt habe nach Möglichkeiten gesucht, die Kosten zu senken. Laut Verwaltung wäre es ansonsten auf dem ohnehin schwierig zu erschließenden Gelände für Bauherren noch teurer geworden.
Wie viel Häuslebauer für notwendige Maßnahmen wie Tiefgründung bezahlen werden müssen, vermochte Cox aber nicht zu sagen. Dazu habe der beauftragte Gutachter im Detail noch keine Angaben gemacht.
Der Ausschuss einigte sich darauf, dass man eine „Zufahrt“ zum östlichen Areal freihält. Falls in Zukunft doch noch Interesse besteht, dort zu bauen. Das Thema war im Ausschuss lediglich eine Information. Einen Beschluss gab es nicht. Der Entwurf wird nun überarbeitet und soll in der letzten Planungsausschuss-Sitzung 2017 oder in der ersten 2018 beschlossen werden. Dann wird er zunächst für die Öffentlichkeit offengelegt.