Grefrather Hallenbad Die Planungen für neues Becken beginnen
Grefrath · Für das Grefrather Hallenbad muss eine neue Lehrschwimmhalle her. Wo sie entstehen und wie sie aussehen soll, ist noch offen.
. Die Gemeindewerke haben sich einiges vorgenommen für das nächste Jahr. Insgesamt rund 3,5 Millionen Euro will die Gemeinde-Tochter 2019 für Investionen und Unterhaltung in die Hand nehmen. Ein wahrer Kraftakt werde das, so Geschäftsführer Erik Ix, aber die Maßnahmen seien wichtig und notwendig. Neben Arbeiten an der Strom-, Gas- und Wasserversorgung (siehe Info-Kasten) fällt auch der Startschuss für die Planung zur Sanierung der Lehrschwimmhalle im Grefrather Hallenbad.
Die Halle mit dem sechs mal 13 Meter großen Lehrschwimmbecken wurde bereits im Zuge des Baus der Gemeinschaftsgrundschule Anfang der 60er Jahre errichtet. Ende der 60er wurde die große Schwimmhalle mit dem 25-Meter-Becken angebaut. Nun ist die Lehrschwimmhalle, die zwischenzeitig auch ein kleines Kinderbecken bekommen hattte, so marode, dass sie dringend saniert werden muss.
Verschiedene Nutzergruppen
im Blick haben
Bei der Vorstellung der Planungen für 2019 erinnerte Aufsichtsratsmitglied Jochen Monhof (SPD) an den Grundsatzbeschluss von 2008, dass man das Hallenbad schrittweise sanieren wolle. Mittlerweile ist schon einiges umgesetzt. Im Jahr 2008 waren das Dach der Schwimmhalle und die Lüftungsanlage erneuert worden, 2015 ein Nahwärmenetz mit Blockheizkraftwerk, an das auch die Schulen angeschlossen sind, installiert. Im vergangenen Jahr war das Hallenbad nach der Sanierung von Umkleiden, Sanitäranlagen und Eingangsbereich neu eröffnet worden. Auch die Elektrotechnik war erneuert worden. Rund 800 000 Euro hatte dieser dritte Abschnitt gekostet. Nun steht mit der Erneuerung des Lehrschwimmbeckens der vorerst letzte Teil der Arbeiten an.
Der Aufsichtsrat hat den Gemeindewerken genehmigt, 200 000 Euro Planungskosten auszugeben. Bei den Gemeindewerken hat sich ein Projektteam gebildet, dass sich nun mit einem Architekturbüro über die mögliche Umsetzung beraten wird. Noch sind viele Fragen offen. Das geht schon bei dem Standort los. Eigentlich, so Erik Ix, würde man gerne so sanieren, dass der Betrieb dazu parallel weiterlaufen kann. Das geht aber nicht, wenn man am aktuellen Standort neu baut. Daher wird man nun zusammen mit den Planern klären, ob man an der Seite zur Schulwiese eine neue Halle anbauen könnte. Für die Schwimmkurse gibt es bei den Vereinen und den Gemeindewerken selbst lange Wartelisten. Das zeige, wie wichtig es sei, den Betrieb aufrecht erhalten zu können.
Auch wie es in dem neuen Anbau aussehen wird, ist noch offen. „Wir wollen da mit den Nutzern ins Gespräch kommen“, so Erik Ix. Das sind zum Beispiel die Vereine und die Schulen, aber auch Anbieter von Aqua-Fitnesskursen. Im Vorfeld hatten Vertreter der DLRG schon deutlich gemacht, dass sie von einem Lehrschwimmbecken mit Hubboden gar nichts halten. Für den Schwimmunterricht sei ein Becken mit Stufen wie bisher die bessere Variante. Aber viele Bäder, so auch das Aqua-Sol in Kempen oder das Willicher de Bütt, setzen auf Hubböden. Diese können in der Höhe variiert werden und so nicht nur für Schwimmkurse, sondern zum Beispiel auch für Aqua-Spinning oder Aqua-Jogging genutzt werden. „Wir müssen da alle Nutzer unter einen Hut bringen“, machte Ix nun deutlich. Da werden gegebenenfalls auch Kompromisse notwendig.
Ebenfalls offen ist, wie es mit dem sogenannten Mutter-Kind-Bereich weitergehen soll. Das sechs Quadratmeter kleine Becken zwischen den Stufen zum Lehrschwimmbecken verdiene den Namen Kinderbereich ja kaum, so Ix. Man müsse aber abwägen, wie groß der Bedarf für die Grefrather Familien in diesem Bereich ist. Bei der Vorstellung eines Gutachtens zur Grefrather Bäderlandschaft hatte der Gutachter die Wichtigkeit des Thema Wassergewöhnung hervorgehoben.
Fest steht aber bereits, dass das neue Lehrschwimmbecken auf das gleiche Niveau gehoben werden soll, wie das große Becken, und das Bad daher barrierefrei zu erreichen sein soll. Zusätzliche Umkleiden und Sanitäranlagen soll es nicht geben. Das Becken wird aber, wie bisher, eine eigene Wasseraufbetreitung erhalten.
Die Grefrather Gemeindewerke rechnen mit Kosten von zwei bis zweieinhalb Millionen Euro für die Sanierung. Natürlich hoffe man auf Fördermittel, so Geschäftsführer Ix. Dazu könne man bisher aber noch nichts Konkretes sagen. Auch der Baubeginn ist nach Angaben der Verantwortlichen noch offen, eine Umsetzung in 2020 und 2021 aber recht wahrscheinlich.