Prozess in Krefeld Drei Jahre Haft für Automatensprenger

Kreis Viersen/Krefeld. · Drei Angeklagte standen für Straftaten in Willich und Tönisvorst vor Gericht.

(Symbolbild)

Foto: dpa/Ina Fassbender

Vor dem Krefelder Amtsgericht fielen am Donnerstag die Urteile gegen drei Männer aus Korschenbroich, Kempen und Mönchengladbach. Der 40-jährige, mehrfach vorbestrafte Hauptanklagte aus Korschenbroich erhielt wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und Diebstahls in sieben Fällen eine Freiheitsstrafe in Höhe von drei Jahren. Die beiden anderen Beschuldigten – der 31-jährige Kempener und der 40-jährige Mönchengladbacher –, die bisher nicht straffällig waren, wurden jeweils zu Bewährungsstrafen in Höhe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt. Ihnen war jeweils eine Tat – Sprengstoffexplosion und Diebstahl – vorgeworfen worden.

Einige Automaten wurden mit einer Brechstange aufgebrochen

Konkret sah es das Schöffengericht als erwiesen an, dass der Hauptangeklagte eine Reihe von Zigarettenautomaten, unter anderem in Willich und Tönisvorst, mal mit Feuerwerkskörpern gesprengt, mal mit einer Brechstange aufgehebelt hatte, um an die Rauchwaren und die in den Automaten befindlichen Geldmünzen zu kommen.

So habe er zum Beispiel Anfang November 2018 versucht, einen Zigarettenautomaten in Willich zu sprengen. Bedingt durch einen zu geringen Explosionsdruck sei er jedoch nicht an die Zigaretten gekommen. Allerdings entnahm der 40-Jährige Bargeld aus dem Geldkassettenfach. Der Sachschaden habe rund 2300 Euro betragen, der Geldschaden etwa 100 Euro.

Nur einen Tag später habe der Haupttäter dann ebenfalls in Willich einen Automaten mit einer Brechstange aufgebrochen, wobei ein Warenschaden in Höhe von rund 1500 Euro und ein Geräteschaden von etwa 2300 Euro entstanden sei. Wenig später brach der Hauptbeschuldigte laut Anklageschrift einen Automaten in Tönisvorst auf und entwendete die darin befindlichen Zigaretten, deren Gesamtwert unbekannt ist. Es entstand ein geschätzter Sachschaden in Höhe von rund 1000 Euro. Mitte Januar dieses Jahres hatten die drei nun Verurteilten dann gemeinsam einen Zigarettenautomaten in Willich mit Feuerwerkskörpern gesprengt. Dabei wurden sie allerdings von einem Zeugen bemerkt, der die Polizei rief. Geräte- und Beuteschaden betrugen hier etwa 2600 Euro.

Die drei Männer auf der Anklagebank zeigten sich alle voll geständig. Der Verteidiger des Haupttäters erklärte, dass sein Mandant seit Jahren Amphetamine konsumiere und mit den Diebstählen seine Drogensucht finanzieren wollte. Demnächst will er eine Therapie beginnen. Die beiden Mitangeklagten gaben ebenfalls zu, an einer der Taten beteiligt gewesen zu sein. Einer der Männer sagte aus, er habe ebenfalls Suchtprobleme; der andere erklärte, unter Diabetes zu leiden und einige private Schicksalsschläge erlitten zu haben.