Kempen Rheinfelder ist König der Blauen Husaren
Über den Schießstand wurde am Samstag viel diskutiert.
Kempen. Die Schützenbrüder trauten ihren Augen nicht. Eine meisterliche Laubsägearbeit stand am Samstag im Mittelpunkt des Vogelschusses bei den Blauen Husaren. Zur Erinnerung: Die Stadt hatte dem letzten innerstädtischen Schützenverein verboten, den Schießstand des Bezirksverbandes beim Wettbewerb an der Grundschule Wiesenstraße zu nutzen. Die für Schrot ausgelegte Anlage ist aus Sicht der Behörde zu laut für ein Schießen in der Innenstadt (die WZ berichtete). Stattdessen ermittelten die Husaren per Luftgewehr an einem selbstgebauten Schießstand ihren neuen König. Manch einer sprach in diesem Zusammenhang von einer „wunderschönen Puppenbühne“.
Mit Peter Rheinfelder (60) stand am Samstag um 18.41 Uhr nach dem 296. Schuss der neue König fest. Ärgster Konkurrent von Rheinfelder war Heinz-Gerd Plenker, Chef der Blauen Husaren. Der dreimalige König hätte fast seinen vierten Titel geholt. Beim 295. Schuss von Plenker wackelte der „Mini-Vogel“ schon bedenklich. Mit dem nächsten Schuss landete dann Rheinfelder den Volltreffer.
Der neue König ist gerade 60 Jahre alt geworden, so dass es für ihn ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk war. Zu seinen Ministern ernannte er Josef Jansen und Jürgen Kühnen. Bevor er am Abend im Kolpinghaus vom stellvertretenden Bezirksbundesmeister Herbert Nopper aus Unterweiden das Königssilber übereicht bekam, erhielt er von seinen Bruderschaftskollegen einen grünen Kranz, den er auf dem Kopf trug. Vom Schmalbroicher Trommlercorps gab es das erste Ständchen. Das Corps begleitete die Schützen auch ins Kolpinghaus zum Königsgalaball.
Gestern ging das Schützenfest mit dem Festzug durch die Kempener Altstadt weiter. An der Wiesenstraße fand unter Mitwirkung aller Bruderschaften aus dem Bezirksverband Kempen und den Grefrather Antoniusschützen ein musikalischer Frühschoppen statt. Gefeiert wurde bis in den späten Nachmittag. mb/tkl