Rund um die Uhr den Krimi ausleihen
Das neue Angebot „Onleihe“ ist jetzt an den Start gegangen.
Kempen. Wer in Zukunft ein Buch aus der Stadtbibliothek ausleihen möchte, muss nicht mehr den Weg ins Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße in Kauf nehmen. Ab sofort kann man eBooks, ePaper, eAudios und eVideo online ausleihen. Die Bücherei ist dem Verbund Onleihe-Niederrhein beigetreten.
Rund um die Uhr kann man nun Krimis, Romane, Sach- oder Kinderbücher und mehr ausleihen. Rund 10 000 Medien gehören zum Angebot — und es werden mehr. Besonders der gefragte Romanbereich wird stark ausgebaut.
„Das ist ein Quantensprung für jede Bibliothek“, sagt Leiterin Ursula Wiltsch. Auf dem Internetportal kann man gezielt nach Titeln suchen und zum Beispiel bei den Bestsellern und Neuzugängen nach interessantem Lesestoff stöbern. Dort erhält man auch die Infos über die benötigte Software und die geeigneten Geräte. Mit wenigen Klicks kann man das gewünschte Buch dann in den Bibliothekskorb legen, auf PC, eBook oder eReader herunterladen und drei Wochen lang lesen. Rückgabe, Säumnis- und Mahngebühren gibt es dann nicht mehr. Nach Ende der Ausleihfrist kann man die Datei nicht mehr öffnen. Wenn es nicht vorgemerkt ist, kann man das Buch dann gleich wieder ausleihen.
„Das Interesse ist da“, sagt Ursula Wiltsch. Langsam läuft es an. 14 Anmeldungen gibt es schon. Besonders die „Generation über 50“ habe die Vorteile der „Onleihe“ bisher für sich entdeckt. „Wir wünschen uns, dass wir mit dem Angebot auch mehr Männer und Berufstätige erreichen können“, sagt die Bibliotheksleiterin.
„Wir schaffen aber auch in Zukunft noch Bücher an“, sagt Bürgermeister Volker Rübo. Für viele ist es doch noch wichtig, das gedruckte Buch in die Hand nehmen zu können. Und diese Möglichkeit soll weiter bestehen bleiben. „Viele Kunden fahren zweigleisig. Und uns sind die Bücher auch ans Herz gewachsen“, sagt Ursula Wiltsch.
14 Bibliotheken gehören dem Onleihe-Verbund an, dem Kempen zunächst für drei Jahre beigetreten ist. Für die ersten zwei Jahre trägt das Land 60 Prozent der Kosten. „Durch die Förderung und den Verbund ist es überhaupt leistbar, das System einzuführen“, sagt Bürgermeister Rübo.