<strong>Tönisberg. Die neuen weißen Holzfenster im Gründerstil, die seit ein paar Tagen die alte Schule am Zusammenfluss von Bergstraße und Windmühlenweg zieren, lassen es ahnen: Hier entsteht ein echtes bauliches Schmuckstück. Mit seinem Architekten Nils Lehmann hat sich der 40-jährige Tischlermeister Markus Knoor aus Saelhuysen daran gemacht, das alte Gemäuer fachgerecht zu restaurieren und zu sanieren.
"Das Schlimmste haben wir hinter uns." Markus Knoor, Bauherr
Da wurden Böden aufge-stemmt, Träger eingesetzt, Wände eingerissen und neu aufgestellt. Das Dach wurde verstärkt und die denkmalgeschützte Fassade gesandstrahlt und neu verfugt. Entfernt wurde das Grünzeug, das in die Fenster wucherte, genauso wie Fliesensockel und Glasbausteine - alles Bausünden aus der Vergangenheit. Hausfront und Fenster wurden nach alten Fotos, die der Heimatverein zur Verfügung stellte, wieder hergestellt. Fünf Wohnungen von 60 bis 120 Quadratmetern sind im Rohbau fertig. Vier werden Gärten, Balkon oder Terrasse erhalten. Hochwertig wird die Ausstattung sein, aber dennoch dem historischen Rahmen angepaßt. Die beiden alten Treppenhäuser bleiben erhalten und erinnern ebenso wie die schwarz-weißen Schachbrettfliesen im Flur an über 100 Jahre Vergangenheit. Dazu passend werden alle Wohnbereiche mit Eichenholzböden versehen. Die Raumhöhe der alten Zimmer wird nur durch eine sehr sorgfältige Wärmedämmung etwas eingeschränkt. Doppelverglasung und isolierte Außenwände sorgen dafür, dass Lärm draußen und Wärme drinnen bleibt. Stolz ist Architekt Nils Lehmann auf die moderne Fußbodenheizung mit Lufttauscher und Wärmerückgewinnung. So werden die Energiekosten gering gehalten. "Das Schlimmste haben wir hinter uns", meint Bauherr Markus Knoor und erinnert an die große Menge Schutt, die in den vergangenen Monaten abgefahren werden mußte. Mindestens ein Jahr wird es noch dauern, ehe die ersten Mieter einziehen können. Anfragen liegen schon vor. Ein Hinweis für Neugierige: Der Besitzer plant schon einen Tag der Offenen Tür! Das Gebäude und sein BesitzerDenkmal Das alte Schulgebäude mit Lehrerwohnung wurde 1880 erbaut und ist denkmalgeschützt. Ein Anbau wurde später erstellt.
Nutzung Nach dem Wegzug der Schule zum Helmeskamp in den 60er-Jahren war dort lange Jahre die Verwaltungsnebenstellte sowie der Polizeiposten beheimatet. Jugendheim und Rotes Kreuz waren hier ebenfalls zu finden.
Sanierer Markus Knoor hat auch in Kempen das Haus Verbindungsstraße17 kernsaniert sowie Häuser in Sevelen und Aldekerk.
Stil Großen Wert legt er darauf, den alten Stil zu erhalten und behutsam wiederherzustellen. Die alte Schule Tönisberg ist für ihn eine weitere Herausforderung, seine Vorstellungen umzusetzen.