NRW Mitgliederschwund bei der Altenhilfe
Kempen · Der neue Vorstand der Senioren-Initiative steht vor großen Herausforderungen.
. (barni) Im März 2019 hatte die letzte Mitgliederversammlung der Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen stattgefunden. Nun war es endlich wieder so weit. Die Versammlung im Kolping-Haus dauerte über drei Stunden. Es wurde deutlich, dass die Corona-Pandemie dem Verein schwer geschadet hat: Im vergangenen Jahr kündigten 102 Mitglieder, 99 verstarben. 60 Senioren traten neu ein. Viele Veranstaltungen mussten ausfallen, was sich negativ auf die Finanzlage ausgewirkt hat.
Spannung kam bei den Vorstandswahlen aufgrund überraschender Kandidaturen auf. Die Gegenkandidaten konnten sich allerdings nicht gegen die vom Vorstand vorgeschlagenen Personen durchsetzen.Renate Schmitz wurde letztendlich in Abwesenheit zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie ist die Nachfolgerin von Jürgen Helfenritter, der im Frühjahr verstorben war und den Vorsitz bereits vor seinem Tod niedergelegt hatte. Der frühere hauptamtliche Geschäftsführer Thomas Blazek kandidierte jetzt ebenfalls, unterlag aber bei der geheimen Abstimmung. Willi Stenhorst heißt der neue Finanzwart. Er folgt auf den verstorbenen Erhard Pienkowski. Als 1. stellvertretenden Vorsitzenden hatte der scheidende Vorstand Werner Holtermann vorgeschlagen. Er soll sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Als Gegenkandidatin wurde Rosemarie Terheiden vorgeschlagen, die sich aber nicht gegen Holtermann durchsetzen konnte. Sie nahm dann noch einen Anlauf und kandidierte für den Posten des beziehungsweise der 2. stellvertretenden Vorsitzenden. Sie unterlag auch hier. Gewählt wurde Peter Rupprecht, der als EDV-Experte gilt und diese Kenntnisse in die Vorstandsarbeit einbringen will. Er ist der Nachfolger von Irene Wistuba, die nicht erneut kandidiert hatte.
Auf den neu gewählten Vorstand kommen einige Herausforderungen zu. Die Umsätze während der Pandemie haben ein Loch in die Vereinskasse gerissen, erneut mussten Rücklagen in Anspruch genommen werden, um das Defizit auszugleichen. Der Verlust belief sich auf 21.138 Euro, weil Fixkosten oft keine Einnahmen gegenüberstanden. Der Verein verfügt zwar noch über Finanzanlagen von rund 265.000 Euro, aber im Vorstand gilt übereinstimmend, nach der Pandemie wieder ausgeglichene Haushalte anzustreben. Der Mitgliederschwund hatte bereits vor Corona eingesetzt. Aktuell hat der Verein knapp 2000 Mitglieder, der Höchststand war im Jahre 2010 mit 2600 Mitgliedern. Für den neuen Finanzwart steht folgendes fest: „Wir können nicht jedes Jahr das Vermögen anknabbern.“ Er geht davon aus, dass sich die angespannte Finanzlage entspannt, wenn wieder mehr Veranstaltungen möglich sind – was zum Teil jetzt schon der Fall ist.