„Singen tut mir gut, macht Freude“
Der Name ist beim „Chor mal anders“ auch Programm. Der gemischte Chor aus Oedt zeigt, wie viel Spaß Singen machen kann.
Oedt. Wie bekommt man jüngere Menschen in einen Chor? Diese Frage stellte sich die Sängervereinigung 1900 Oedt bei ihrem 100-jährigen Bestehen im Jahr 2000. Der Männerchor schrumpfte altersbedingt und man machte sich Sorgen, wie es weitergehen sollte. „Wir wollten 100 Jahre Sängertradition nicht einfach verfallen lassen“, erinnert sich Norbert Renkus, der damalige Vorsitzende.
Im Lauf der kommenden Jahre wurden diverse Oedter angesprochen, darunter auch Bernd Jungverdorben. „Als man damals meinen heutigen Mann ansprach, habe ich gesagt, dass ich auch gerne singen wollte und warum es kein gemischter Chor werden könnte“, berichtet Nina Jungverdorben. Die Idee war angestoßen und zusätzlich zu dem reinen Männerchor entstand ein weiterer gemischter Chor der Sängervereinigung unter dem damaligen Chorleiter.
In den beiden ersten Jahren liefen die Chöre noch nebeneinander und man gab auch gemeinsame Konzerte. Dann zeichnete sich ab, dass die 20 Männer einfach nicht mehr genügten, um einen stimmstarken Chor zu halten. Der gemischte Chor übernahm und etliche der übrig gebliebenen Männer, die weitersingen wollten, wechselten in die gemischte Variante.
Im Jahr 2005 entstand der neue Name „Chor mal anders“ innerhalb einer geselligen Runde. „Wir hatten etwas anders gemacht und der Name passte bestens“, bemerkt Renkus. Als der Chorleiter vor acht Jahren aus persönlichen Gründen aufhörte, übernahm Bernd Jungverdorben diese Aufgabe.
Bernd Jungverdorben, Chorleiter
Die Freude am Singen steht beim „Chor mal anders“ bei aller durchstrukturierten Probenarbeit an erster Stelle. Diese Freude ist den Sängerinnen und Sängern nicht nur bei den Proben, sondern insbesondere bei den Konzerten anzumerken. Sie transportieren sie zu den Zuhörern und begeistern mit Leistung und Freude am Gesang. Diese Begeisterung trägt den gesamten Chor und macht ihn zu etwas Besonderem.
Heute verfügt der Oedter Chor über je vier Alt- und Bassstimmen sowie acht Sopranstimmen und vier Tenöre. Altersmäßig bewegt man sich zwischen 37 und 84 Jahren. Ob die Traditionsveranstaltung „Musik im Rathaus-Park“, Konzerte mit den „Zottels“, die Teilnahme an Freundschaftssingen oder das Singen im Altenzentrum Oedt — der „Chor mal anders“ kommt mit seinem breit gefächertem Repertoire bei seinem Zuhörern gut an. Gesungen wird in Deutsch und Englisch von Klassikern über die 70-, 80- und 90-er Jahre bis hin zu Aktuellem. „Wir singen auch auf Anfrage, wie bei Hochzeiten, Geburtstagen und dergleichen“, sagt Bernd Jungverdorben und muss ein wenig schmunzeln. Die eigene Hochzeit im Jahr 2006 gehörte nämlich mit zu den ersten Auftritten, bei denen der „Chor mal anders“ zu hören war.
Petra Stelzer, Sängerin
„Singen ist wunderschön und holt einen aus dem Alltag heraus. Ich kann bei den Proben bei aller Konzentration auf das eigentliche Singen richtig abschalten. Singen tut mir gut und macht mir Freude“, sagt Petra Stelzer, die schon früher in einem Jugendchor gesungen und jetzt mit zum Team vom „Chor mal anders“ gehört.