Thomaeer werden zu Politikern
Jugendliche der Klassen 10 und 11 simulieren EU-Erweiterung.
Kempen. Während im Erdgeschoss der Burse Vertreter der EU-Beitrittskandidaten ihre Strategie besprechen, wird im Sitzungssaal im zweiten Stock lauthals diskutiert. 48 Thomaeer der Klassen 10 und 11 simulieren hier in einem Planspiel die Sitzung des Europäischen Parlaments. Sie sollen über die Einrichtung des EU-Außenministers sowie einer EU-Eingreiftruppe abstimmen.
„Präsident“ Rafael Regh (16) leitet die Gesprächsrunde und erteilt dem „slowakischen Minister“ Yannick Schütte (16) das Wort. Dieser spricht sich für einen Außenminister der Europäischen Union aus. Sein Nachbar Lukas Brux (17) schließt sich ihm im Namen Rumäniens an.
Rund 50 Jugendliche nehmen freiwillig an dem zweitägigen Europa-Seminar der Karl-Arnold-Stiftung aus Königswinter teil. Zuerst werden sie mit Grundbegriffen der EU vertraut gemacht, anschließend schlüpfen sie in die Rollen von Ministern und Gesandten. Am zweiten Tag geht es auf Exkursion nach Brüssel. Nach über einer Stunde Diskussion wird einstimmig für einen europäischen Außenminister gestimmt. Die anschließende Wahl der Eingreiftruppe muss aufgrund einer Gegenstimme vertagt werden.
Die 17-jährige Rebekka Atakan stellt den Beitrittskandidaten Türkei vor: „Die Todesstrafe wurde abgeschafft, es gibt das Frauenwahlrecht und die Wirtschaft floriert“, argumentiert sie. Elena Altmann (16) nennt die Vorzüge Kroatiens. Zusammen mit drei weiteren „Gesandten“ hat sie in rund zwei Stunden Texte über Wirtschaft, Politik und Geschichte des Landes durchgearbeitet und ein Plakat entworfen. Am Ende des Tages sind sich die Teilnehmer einig: „So macht Schule Spaß!“ leh