Thomas-Preis: Hufer für Einsatz für Toleranz und Offenheit geehrt
Der Politikwissenschaftler erhält die Auszeichnung des Lions Clubs.
Kempen. Der Thomas-Preis des Lions Club Kempen „Thomas a Kempis“ geht an Professor Dr. Klaus-Peter Hufer. Der 69-Jährige bekommt den Förderpreis für seinen unermüdlichen Einsatz für Meinungsfreiheit und gegen Stammtischparolen. „Professor Hufer setzt sich für Toleranz und Offenheit gegenüber Andersdenkenden, anderen Religionen und fremden Kulturen ein“, so Dr. Martin Kamp, der Präsident des Kempener Lions-Jahres 2017/2018, bei der Verleihung im Rokokosaal. Kamp hatte den renommierten Politikwissenschaftler als Preisträger vorgeschlagen. „Mit seinem Wirken trägt Professor Hufer in einer globalisierten Welt maßgeblich zu einer friedlichen und offenen Gesellschaft bei“, so die Begründung des Lions-Präsidenten. Dieses Handeln sei im Sinne des Namenspatrons Thomas a Kempis und macht Hufer zu einem würdigen Preisträger.
Hufer ist als Wissenschaftler, Buchautor und Referent auch vier Jahre nach seiner Pensionierung ein international gefragter Intellektueller. Von 1976 bis 2014 hat der gebürtige Hesse, der seit Jahrzehnten in der Kempener Altstadt lebt, als Fachbereichsleiter bei der Volkshochschule des Kreises Viersen gearbeitet. Der Professur an der Universität Duisburg-Essen hat Lehraufträge an Hochschulen in Hannover, Fulda und Seoul, diverse Buchprojekte, hält Vorträge und Workshops.
„Sein besonderes Augenmerk gilt dem Rechtspopulismus, dem er stets energisch entgegengetreten ist“, sagte der ehemalige Kreis Viersener Archivar Paul-Günter Schulte bei der Laudatio. Schulte, selbst Mitglied des Kempener Lions-Clubs und von 1979 bis 1988 Archivar mit Dienstsitz in der Kempener Burg, hat lange mit Hufer zusammengearbeitet. Berühmt geworden ist Hufer mit seinem Argumentationstraining gegen Stammtischparolen. „Rechte Parolen sind im Parlament zu hören, aber auch im Alltag — auf der Straße, im Verein oder in der Kneipe“, berichtete der Preisträger. In seinem Referat beschäftigte sich Hufer mit dem Verhältnis von Bildung und Demokratie. „Letztere ist labil und gefährdet“, sagte Hufer. Vor diesem Hintergrund sei sein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen „als Beitrag zur Verteidigung einer demokratischen Gesellschaft“ zu werten.
Hufer stiftet das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro für das Haiti-Projekt des Kempener Berufsschulpfarrers Roland Kühne. „Er zeigt, dass man auch in einer globalen Welt menschliche Nähe und Solidarität herstellen kann. Roland Kühne bringt dafür sehr viel Mühe, Zeit und Kraft auf. Für die Aufbauarbeit, die er in Haiti leistet, benötigt er Geld.“ Kühne und sein Team leisten seit Jahren auf der von Naturkatastrophen geschundenen Karibikinsel Aufbauhilfe. Kühne bedankte sich für diese großzügige Weiterreichung. Red