Wenig Besuch bei Oedter Sitzung
In der Mooren-Halle traten viele Künstler von außerhalb auf.
Oedt. Der Sitzungskarneval in Grefrath kämpft ums Überleben — dafür war die Oedter Karnevalssitzung am Samstag ein Beweis. Nur 150 Besucher fanden den Weg in den Saal der Albert-Mooren-Halle, der damit noch nicht einmal zur Hälfte gefüllt war. Die, die gekommen waren, bekamen jedoch ein meist mitreißendes Programm geboten.
In Helmut Reinke (früher Sitzungspräsident bei Kolping) hatte man einen guten Moderator der vierstündigen Sitzung gefunden. Doch in Oedt, wie in Grefrath, fehlt der lokale Bezug. Dabei ist der Wert des Lokalkolorits umso größer, je kleiner eine Gemeinde ist. Doch Büttenredner und Tanzformationen, die früher das Gesicht der Sitzungen in Grefrath und Oedt prägten, gibt es heute nicht mehr.
Dafür gab es kölsche Tön des Trios „Joker Colonia“, das aus der Domstadt an die Niers gekommen war. Ebenfalls Kölsch: Die Gruppe „Hätzblatt“, vielen Karnevalisten als „Topband“ bei der Närrischen Hitparade des WDR in guter Erinnerung.
Aus Mönchengladbach kam das Duo „Blöd und Blöd“, das seit über einem Jahrzehnt im Karneval aktiv ist. Die beiden wussten gelungene Pointen zu setzen, aber irgendwie sprang der berühmte Funke nur bedingt über. Oberschwester Helga kam ebenfalls aus der Vitusstadt, und zwar mit Riesenkoffer und Riesenspritze. Und die ab und an zweideutigen Witze brachten Lacher. Helga verkaufte sich gut auf der geschmückten Bühne.
Jürgen Milski, inzwischen fast 50 Jahre alt, war einst der gefeierte Held im ersten RTL-Big-Brother-Container im Jahr 2000. Auf Mallorca ist er eine feste Größe im „Oberbayern“ in Arenal. Doch auch er konnte mit seinen Liedern nur wenige Besucher in die Mooren-Halle locken.
Tänzerisch überzeugend zu später Stunde, nach dem Auftritt im Kempener Kolpingshaus: die Funkengarde aus der Thomasstadt. Und auch die Tanzgarde „Alles det met“ aus Kaldenkirchen zeigte ihr Können. mb