Kultur in Nettetal Auszeichnung für Ulrich Schmitter

Nettetal · Seit 2015 vergibt die SPD Nettetal einen nach dem früheren Amtsgerichtsdirektor und Kommunalpolitiker Hans Hoeke benannten Preis für besonderes Engagement: Jetzt erhielt ihn Ulrich Schmitter, der bis zu seinem Ruhestand im Dezember 2021 die Stadtbücherei 38 Jahre lang leitete und darüber hinaus viele Impulse im Kulturleben der Stadt gab.

Tanja Jansen übergab Ulrich Schmitter den Hoeke-Preis.

Foto: Heribert Brinkmann

(hb) Die SPD Nettetal hat am Sonntag Ulrich Schmitter, der bis zu seinem Ruhestand im Dezember 38 Jahre lang die Stadtbücherei geleitet hat, den vierten Hans-Hoeke-Preis vergeben. Dazu war eine große Schar von knapp hundert Gratulanten in das Atelier van Eyk nach Leuth gekommen.

Die SPD zeichnete Schmitter für seinen großen Enthusiasmus und sein Engagement für die Literatur in Nettetal aus. So war er Mitgründer und Ideengeber der Nettetaler Literaturtage, bei denen viele prominente Autoren in Nettetal lasen. Die Bibliothek habe Schmitter zusammen mit seinem Team zu einem Wohlfühlort und dem Flagschiff der Kultur in der Stadt gemacht, würdigte ihn Fraktionsvorsitzende Renate Dyck. Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) wies darauf hin, dass Schmitter im Februar 1983 die erste Fachkraft für die Bibliothek war. Seine Arbeit für die Bücherei sei „mutig und wegweisend“ gewesen. „Mehr als verdient“ habe Schmitter den Hoeke-Preis, sagte Laudator Fabian Matussek, Buchhändler und Mitstreiter der Nettetaler Literaturtage. „Er hat weit mehr als 38 Jahre lang seinen Job gemacht, unterm Strich 76 Jahre gearbeitet“, so Matussek, der begeistert von Literaturfestivals, Theater unterm Dach, der Fußballoper und dem belgischen Spiegelzelt erzählte.

Star-Autoren wie Elke Heidenreich oder Donna Leon zu Gast

Elke Heidenreich, Donna Leon, Roger Willemsen, Walter Jens und Ernesto Cardenal – sie waren alle da. Verantwortlich dafür sei mit Schmitter ein „liebenswerter, sympathischer Mensch“. Hans Hoeke, 2014 verstorben, war langjähriger Amtsgerichtsdirektor und streitbarer SPD-Kommunalpolitiker. 

In seiner Dankesrede plauderte Schmitter darüber, was ihn mit Hoeke verband. Hoeke war der erste Nettetaler außerhalb der Bibliothek, den er kennenlernte. Sein Haus in Homberger damals ohne Navigationsgerät zu finden, war für ihn schon Abenteuer genug. Er hatte die Idee, prominente Nettetaler ihr Lieblings-Kinderbuch vorstellen zu lassen.

Viel später hatte Schmitter den Geistesblitz, den pensionierten Amtsgerichtsdirektor Hoeke und den ebenfalls pensionierten Direktor des Weener-Jaeger-Gymnasiums und begabten Pianisten Hans Jakob Pauly zusammenzubringen. Neun Jahre lang traten beide als „Hoeke & Pauly“ zusammen in der Bücherei auf, eine Erfolgsgeschichte ohne Ende. Mit dem Ruhestand hat Schmitters Zeit in Nettetal ein Ende. Er bat, der Bibliothek weiter das Vertrauen zu schenken.