Unter neuem Management in Nettetal Feiern, Hochzeiten, Events – Neustart in der Burg Bocholt
Nettetal-Lobberich · Ob Firmenfeier im Rittersaal oder Hochzeitsfeier mit Bewirtung an der Kristallbar – Burg Bocholt bei Lobberich steht für solche und andere Veranstaltungen zur Verfügung. Ein neuer Eventmananager hat die Regie übernommen, doch zumindest für Gäste des ehemaligen King’s Clubs ist er kein Unbekannter.
„Wir starten nach Corona neu durch“, freut sich Walter Grieger, Besitzer der Burg Bocholt in Lobberich. Seine Lebensgefährtin Claudia Etges, die mehr als 20 Jahre als Event-Managerin das Geschehen in und um die Burg Bocholt organisiert hat, gibt die Aufgaben aus Altersgründen weiter. Mit dem Dienstleiterteam Mulico Events um Oliver Mangelmann sind Nachfolger gefunden. „Wir haben schon viele neue Ideen“, sagt Mangelmann, mit Details will er sich aber noch zurückhalten.
Nach dem Erwerb der Burg durch Walter Grieger im Jahre 2000 konnten nach umfangreichen Umbauten und Renovierungen drei Jahre später erste Events in den ehrwürdigen Gemäuern stattfinden. Planung und Organisation der Veranstaltungen übernahm das Burg Bocholt Event-Management unter der Leitung von Claudia Etges.
Die einzigartigen Räumlichkeiten der Burg mit dem Rittersaal inklusive Kristallbar, dem historischen Kaiserzimmer mit großformatigen Ölgemälden, imposantem Weinkeller, der Burgkapelle mit alten Malereien sowie dem malerischen Innenhof mit gemütlichen Ecken bieten sich für Feste nahezu jeder Art an – ob Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen, Firmentreffen oder Weihnachtsfeiern. Weitere Höhepunkte der vergangenen Jahre waren Krimidinner, vom Burg-Management organisierte Musicals oder Konzert, organisiert vom Nettetaler Kulturkreis der Wirtschaft im Innenhof.
Oliver Mangelmann freut sich schon auf seine neue Aufgabe. Der in Krefeld Geborene bezeichnet sich als „Rheinländer mit sonnigem Gemüt und kreativen Ideen“. Er begeisterte sich von Jugend an für die Musik, seit 2007 steht er als Discjockey auf der Bühne. Inspiriert durch Anfragen von Bekannten wegen Planung von Hochzeiten und anderen Feiern, gründete er 2015 seine Agentur „Mulico-Event“. Mu steht für Music), li für Lights und co für Concepts. Zum Team gehören zahlreiche frühere Mitarbeiter des King’s-Clubs in Kaldenkirchen, Künstler, Fotografen und Trauredner. Nun hat Mangelmann mit Burg auch eine feste Lokalität. „Eine große Chance für mich“, sagt er. Für 2024 und 2025 sind noch Termine für Veranstaltungen frei.
Die Burg Bocholt hat eine sehr lange Geschichte. Sie wird erstmals 1096 urkundlich erwähnt, war ein Lehen des Grafen von Geldern. Ihr Name leitet sich her vom Adelsgeschlecht derer „von Bocholtz“, die die Burg über 17 Generationen bis 1748 im Besitz hatten. Damals kam die Burg erstmals in bürgerliche Hände. Walter Grieger ist die 17. bürgerliche Generation, wie er erzählt. Wahrscheinlich wurde die Burg im Siebenjährigen Krieg zwischen 1756 und 1763 zerstört und die Burg sowie drei ihrer Türme abgerissen. Übrig blieb lediglich der südwestlich stehende mächtige Kaiserturm, der jedoch, da sich niemand darum kümmerte, immer mehr verfiel. Heute steht nur noch ein fingerartig emporragender Rest dieses Turmes. Der Turm wird im Volksmund mit Kaiser Karl dem Großen in Verbindung gebracht, der jedoch rund 300 Jahre vor der Erbauung der Burg lebte.
Neben diesem Reststück des Kaiserturmes besteht die Burg heute nur noch aus dem zweigeschossigen, spätgotischen Torhaus mit Ecktürmchen, Treppentürmchen und Walmdach. Hinzu kommen seitlich später angebaute Wirtschaftsgebäude. Im Torhaus befindet sich eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Kapelle mit Fresken auf den Wänden, die einige Heilige wie den Heiligen Antonius, Beschützer der Burg, den Heiligen Sebastianus als Pfarrpatron Lobberichs, sowie einige Mitglieder der Familie von Bocholt darstellen. Der malerische Innenhof wird von Blumenbeeten eingefasst, in der Mitte ein Brunnen mit Bronzestatue.
Im Erdgeschoss befinden sich, alle im mittelalterlichen Stil eingerichtet und dekoriert, die Veranstaltungsräume. Imposant ist der Rittersaal mit einem schönen Kamin, hohen, ausgemalten Gewölben und Ölgemälden an den Wänden. Eines der Bilder zeigt Peter von Bocholt, um 1560 Abt in Gladbach. Eine Seite des Rittersaales wird von einer glamourösen Kristallbar abgeschlossen. Von dort geht es in das Kaiserzimmer mit einem hohen Kachelofen, große Ölgemälden nach Art der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und allegorischen Darstellungen an den Wänden.