„Teamexit“ schickt Sie in den Knast

Beim „Live Escape Game“ müssen Besucher mit Köpfchen und Kombinationsgabe aus einem Gefängnis ausbrechen.

Foto: H. Siemes

Viersen. „Wer uns schnell findet, hat die erste Aufgabe quasi schon bestanden“, sagt Tom Breuksch lächelnd. Zwar ist die Adresse mit Gladbacher Straße 189 eindeutig, aber es handelt sich um ein ehemaliges Fabrikgelände. Und Teamexit liegt ein bisschen versteckt. Was allerdings zur Strategie von Gabriele und Tom Breuksch gehört.

Denn bei den beiden dreht sich alles um Köpfchen, Kombinationsgabe und Teamgeist. Das Mutter-Sohn-Duo aus Süchteln hat das erste „Live Escape Game“ in Viersen gestartet. Was bislang in einigen Großstädten angeboten wird, ist nach der Eröffnung im Herbst 2015 „sehr gut angenommen worden“, beschreiben die Firmen-Chefs.

Ein „Don’t worry“ in Würfelform begrüßt die Besucher beim Eintritt und vermittelt die Philosophie hinter dem Spiel. In zwei Räumen „Raus aus dem Knast“ und „Black out“ können die Spieler Aufgaben lösen. Der Spaß im Team steht im Vordergrund, so die Initiatoren. Ziel sei es nicht, andere zu übertrumpfen oder besser zu sein. Gemeinsam wird an einer Lösung gearbeitet und wenn es nicht so klappt, dann ist dies auch nicht weiter schlimm.

Die mit Schlössern verhangene Kiste und den aufgemalten Fragezeichen, der alte Koffer, der Wegweiser aus Holz, der zu den verschiedenen Spielräumen führt, der große Holztisch mit den mächtigen Bänken, die zur Pause einladen, dazu die Farbgebung in orange und schwarz — das alles vermittelt, dass es sich um etwas Besonderes handelt, schon bevor das Spiel beginnt. Die Besucher können zwischen zwei Varianten wählen: „Raus aus dem Knast“ und „Black Out“. Bei ersterem geht es darum, aus einer Zelle zu kommen. Bei Variante zwei muss man sich freikaufen oder beweisen, dass man übers Ohr gehauen wurde. Alles spielt sich hier in einer illegalen Spielhölle ab.

„Zu jedem Themenfeld gibt es eine Geschichte, die wir den Spielern vorstellen. Sie werden in den Raum geleitet, es wird abgesperrt und dann sind sie auf ihre Cleverness und Kombinationsgabe angewiesen“, beschreibt Tom Breuksch. „Alles, was sie zum Erfüllen der Aufgabe brauchen, ist vorhanden, es muss nur entdeckt und gelöst werden. Visuelle und Audio-Effekte unterstützen das Ganze. „Alles ist videoüberwacht und wenn es gar nicht klappen will, geben wir auch Tipps“, verrät Gabriele Breuksch.

„Willst du dir die Freiheit schenken, musst du sehr viel logisch denken“, heißt es treffenderweise im Gästebuch von Teamexit. Allerdings dauert ein Spiel nicht ewig, sondern ist auf 60 Minuten beschränkt.

Die Idee für ein Live Escape Game in Viersen hatte Gabriele Breuksch 2014. „Wir hatten Weihnachten einen Gutschein für ein solches Spiel in Düsseldorf bekommen“, erinnert sie sich. Die Familie war begeistert vom Spiel, das allen Generationen Spaß machte. Allerdings fanden alle das Ambiente nicht schön. Es gab keinen Aufenthaltsbereich, man musste auf der Straße warten. Dann folgte das Spiel — und das war es. „Wir dachten uns, das könnten wir besser machen“, erzählt Breuksch.

Im März 2015 starteten die Planungen für die Viersener Variante. „Das Schwierigste war die Suche nach den geeigneten Räumlichkeiten“, schildert Tom Breuksch. Das dauerte auch ein wenig, aber auf dem alten Fabrikgelände der ehemaligen Feldmühle in Viersen wurde das Team fündig. Beide entwickelten die Rätsel für die Spiele, richteten die Themenräume ein und schufen einen ausgefallenen Aufenthaltsbereich. Wenn Firmen das Angebot buchen, um die Teambildung zu unterstützen, so bieten das Team Breuksch auch Nachbesprechungen an.