Absage Nachtzug — das sagt die Stadt
Der Bürgermeister spricht mit Blick auf den Veranstalter von einer „Falschaussage“.
Boisheim. „Ich verstehe, dass da Frustration herrscht“, sagt Bürgermeister Günter Thönnessen. Gemeint ist die Absage des für den Karnevalssamstag geplanten Nachtzugs durch Boisheim. Am Mittwochabend hatte sich die KG KiKaKaia, die den Zug zum 111. „Jubiläum“ durchführen wollte, zur Absage entschlossen.
Freitag hatte die Stadt endgültig über den Genehmigungsantrag befinden wollen. Und es wäre ein „Nein“ gewesen. „Wir haben vom Veranstalter bis Mittwoch kein Konzept bekommen, das auch nur ansatzweise den Titel Sicherheitskonzept verdient“, sagt Thönnessen. „Von einer Erfüllung der Auflagen kann keine Rede sein.“
Das sieht der Vorsitzende der KiKaKaia, Marko Dillikrath, anders. „Ich kann doch keine Verträge unterschreiben, wenn ich noch keine Genehmigung habe. Also kann ich nur sagen, ich habe das und das Security-Unternehmen und diese und jene Beschilderungsfirma.“
Thönnessen sagt: „Der Veranstalter behauptet, dass er das Parkproblem gelöst habe. Das ist definitiv eine Falschaussage.“ Auf einem Aschenplatz, der als Parkmöglichkeit vorgesehen gewesen sei, könne man nicht parken, ohne die Drainage zu zerstören. An anderen Stellen seien weit weniger Parkplätze vorhanden, als im Konzept stünden.
Ein Problem sei auch die Nettetaler Straße, die für die Rettungsbewegungen im Kreis — auch außerhalb des Zuges — von fundamentaler Bedeutung sei, unter anderem als Zufahrt zum Krankenhaus in Lobberich. Bedenken schaffe auch der mögliche „Zugtourismus“. „Wir hatten schon Anrufe von besorgten Müttern von Jugendlichen, die uns sagten, ihre Kinder wollten zunächst nachmittags nach Bracht und dann nach Boisheim ziehen“, so Thönnessen Donnerstag.
„Der Zug in Bracht ist einer der problematischsten im Kreis“, warnte auch Frank Gellen, stellvertretender Leiter der Polizeiwache Viersen. Es sei zu vermuten — auch weil ein Brachter Wagen anschließend in Boisheim mitziehen wollte — dass sich dorthin ein Teil des alkoholisierten Publikums verlagern werde.