Bilder aus der Geschichte der nördlichen Innenstadt

Heimatverein plant neuen Band mit alten Fotos.

Viersen. Der „rollende Viersener“ gehörte viele Jahre zum Straßenbild der Stadt. Auf dem flachen Anhänger mit Vollgummirädern wurden die Rohstoffe vom Bahnhof zur Schokoladenfabrik der Firma Kaiser’s Kaffee an der Goetersstraße transportiert. Ein Foto des Anhängers wird in der nächsten Publikation des Vereins für Heimatpflege in der Reihe „Beiträge zu einer Stadt“ zu sehen sein. Unter dem Titel „Dorf im Wandel der Zeiten“ trägt der Verein historische Fotos ab 1890 aus Dorf und Noppdorf zusammen.

„Rintgen im Wandel der Zeiten war ein spektakuläres Buch“, sagt Albert Pauly, Vorsitzender des Heimatvereins. Das Buch mit vielen Fotos und historischen Angaben sei im vergangenen Dezember schnell vergriffen gewesen. Nach dem Erscheinen habe der Verein noch viele weitere Fotos erhalten, die man gerne für das Buch verwendet hätte. Gleichzeitig war die Frage nach einer Publikation über die nördliche Innenstadt laut geworden.

Das will man nun verwirklichen. Das vierköpfige Redaktionsteam tritt einmal wöchentlich im Stadtarchiv zusammen, um Band 42 der Reihe vorzubereiten. Er setzt sich zusammen aus einem historischen Abriss, dem wirtschaftlichen und öffentlichen Leben. Als ältester Teil werden die Bauernhöfe im Noppdorf vorgestellt, gefolgt von den Mühlen am Dorfer Bach von der Kaisermühle bis zur Rahser Mühle an der Goetersstraße. Weitere Fotos zeigen die Remigiuskirche mit dem alten Markt. Auch die Hauptstraße mit Straßenbahnschienen, die 1906 gelegt wurden, wird zu sehen sein.

Im zweiten Teil des Buchs werden Fotos der 1900 gebauten Kaffeerösterei und Schokoladenfabrik der Firma Kaiser’s, der Brauerei an der Dülkener Straße und der letzten Straßenbahn in Viersen (1959) gezeigt. Zu sehen sein werden auch das Maria-Hilf-Krankenhaus an der Brückenstraße sowie drei Badeanstalten: das Stadtbad an der Burgstraße, die Hahnsche Badeanstalt neben der Rahser Mühle und das Haus-Kaiser-Bad an der Dülkener Straße.

Ein weiteres Thema ist das Kino „Große Schauburg“ an der Dülkener Straße. Dagegen fehlen Fotos von der „Kleinen Schauburg“ an der Süchtelner Straße. Rätsel gibt noch ein Foto von einem Fußballplatz auf. Es bestehen Zweifel daran, dass der Platz an der früheren Bergerstraße war.

„Wir füllen 400 Seiten“, ist sich Frank Brüggen vom Redaktionsteam sicher. Das Buch könnte 2015 erscheinen.