Denkmaltag: Neuer Glanz in alter Ruine

Einen Streifzug in die Vergangenheit bietet die Stadt Viersen beim Denkmaltag am 8. September.

Viersen. Der Tag des offenen Denkmals lädt zu einem Streifzug in die Vergangenheit. Am Sonntag, 8. September, 13 bis 18 Uhr, kann man acht Denkmäler auf eigene Faust erkunden oder an einer von zwei Bustouren teilnehmen, die von Denkmalpflegerin Ellen Westerhoff und Fred Pollmanns vom Viersener Verein für Heimatpflege begleitet werden.

Westerhoff freut sich über das anhaltende Interesse an Denkmälern. Seit 1993 hat die Untere Denkmalbehörde der Stadt Viersen viele Objekte vorgestellt: technische und industrielle Denkmäler, Türme, Stadtkerne, Gedenkstätten, Wirtshäuser, Mühlen, Parks, Schulen, Kirchen, Landwehren oder auch private Wohnhäuser. In diesem Jahr steht der Denkmaltag unter dem Motto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequemes Denkmal?“

Die Denkmalpflegerin hat zusammen mit dem Heimatverein, dem Dülkener Verkehrs- und Verschönerungsverein, den Süchtelner Heimatfreunden und dem Boisheimer Bürgerverein ein umfangreiches Angebot zusammengestellt. Den Auftakt bildet um 10 Uhr eine Führung in der Grabeskirche St. Josef.

Weiter geht es ab 13.30 Uhr im Dülkener Kaiser-Friedrich-Bad an der Venloer Straße. In der Vorhalle werden zwei Wandgemälde aus dem Jahr 1914 vorgestellt. Sie zeigen Landschaften und sind mit „H. Schmitz“ signiert. Bisher waren alle Bemühungen vergeblich, den Maler zu identifizieren.

Auf dem evangelischen Friedhof an der Merianstraße in Süchteln wird das Mausoleum der Familie Freudenberg besichtigt. Nächste Station ist die Baumwollspinnerei Furmanns & Goeters an der Gereonstraße in Viersen. Weiter geht es zum Wohnhaus Spielhofen/Adrians an der Eichenstraße, das bald als Mehrgenerationenhaus genutzt wird. Eine weitere Adresse ist die frühere Gaststätte Heinrichs an der Bahnhofstraße 33. In dem restaurierten Gebäude war lange Zeit die Jugendmusikschule untergebracht. Künstler-Installationen, die das Thema des Tages interpretieren, sind im Keller der ehemaligen Villa Kaiser an der Burgstraße 4 zu sehen. Dort ist eine Galerie eingezogen.

Ein Vorzeigeobjekt, so Westerhoff, ist das Sudhaus der ehemaligen Lohbusch-Brauerei an der Dülkener Straße. Das Gebäude war zu einer Ruine geworden und zeigt sich nun in neuem Glanz. Dort lädt die Psychiatrische Hilfsgemeinschaft, Nutzer des Hauses, zum Abschluss des Denkmaltages um 17.30 Uhr zu einem Imbiss.