Die GMG soll Brachen auf Vordermann bringen
Alte Flächen sollen nutzbar gemacht werden. Darum kümmert sich nun die Stadt-Tochter.
Viersen. Ein Blick auf eine Straßenkarte von Viersen vermittelt den Eindruck einer Stadt voller Wirtschaft. Große graue Flächen sind eingezeichnet, sie zeigen Platz für Unternehmen an. Doch wer die Straßen entlanggeht, stößt auf zerbrochene Fensterscheiben, bemooste Firmenschilder und traurige Bilder wie die verstaubte Plastikpflanze, die noch immer im Eingang des Kaiser’s-Hochhauses steht. Seit Jahren geht dort niemand mehr ein und aus.
Die Grundstücks-Marketing-Gesellschaft (GMG) hat nun die Aufgabe, etwas aus diesen Flächen zu machen. „Redevelopment“ heißt ihr neues Geschäftsfeld. Der englische Begriff lässt sich als Neuentwicklung übersetzen, Wiederentwicklung trifft es auch. Der Beirat des städtischen Tochterunternehmens hatte im April beschlossen, dass sich die GMG nun auch darum kümmern soll.
In ihrem neuen Geschäftsfeld wird die GMG entweder selbst auf eine Brache aufmerksam oder der Eigentümer meldet sich bei ihr. Sie prüft, ob das Objekt zu verkaufen ist, entwickelt ein Nutzungskonzept, kauft die Fläche oder Immobilie und verkauft sie nach einer Weiterentwicklung. Verlust will die GMG mit dem Redevelopment nicht einfahren, sagt Geschäftsführer Thomas Küppers. Gewinn machen muss sie aber auch nicht.
Vorrang habe stattdessen, was sich mit dem Projekt erreichen lässt. „Wir legen den Fokus darauf, Flächen weiterzuentwickeln, auf denen wir eine weitreichende positive städtebauliche Entwicklung erzielen können“, so Küppers. Kann zum Beispiel ein neues Unternehmen einziehen, das viele Arbeitsplätze schafft? Entsteht Wohnraum, der in Viersen gebraucht wird? Lässt sich einer der Ortskerne beleben?
Ein prominentes Beispiel ist das Bodeewes-Gelände in Dülken. Über Jahre war unklar, wie es mit der einstigen Industriefläche nahe des Ortskerns weitergehen sollte. Nun baut ein Investor einen Lebensmittelmarkt, Wohnungen und Praxisflächen. Ähnlich könnte es auch für weitere Redevelopment-Projekte laufen. Die GMG kann an zwei bis fünf Projekten auf einmal arbeiten.
Wie viel genau die GMG für ihr neues Geschäftsfeld ausgeben kann, sagt Küppers nicht. Er deutet an, dass eine siebenstellige Summe zur Verfügung stehe. „Wir packen allerdings keine Goldbarrenkoffer aus.“ Die ersten Objekte habe die GMG bereits gekauft. Welche dies sind, sagt Küppers aber nicht.