Kunstwerke treten in einen Dialog
Ute Haring stellt ihre Arbeiten zum Thema Heimat aus.
Viersen. Die Ausstellung „Übergang/Transition“ mit Arbeiten von Ute Haring ist die dritte Präsentation in der Villa V an der Burgstraße 4, die sich mit dem Thema „Heimat“ befasst. Geboren 1966 in Leipzig, ging Haring 1988 in den Westen — ein Abschied, der zu diesem Zeitpunkt endgültig wirkte. „Die stabile Größe Heimat änderte sich“, sagt Haring. Sie zog nach London, wo sie zunächst Malerei, danach Printmaking an der Wimbledon School of Art studierte.
In den 1990er-Jahren kehrte Haring zurück in die „alte Heimat“ und begann, in ihrem Stadtteil Plagwitz zu fotografieren. Mit ihren Bildern dokumentierte sie den Wandel, der ihr Viertel erfuhr: Die Produktionsstätten waren bankrott, sie standen leer und wirkten auf Haring wie „Kathedralen der Industrie“. Aber nicht nur die Gebäude selbst interessierten die Künstlerin, sondern auch der Raum zwischen zwei Gebäuden oder Gebäudeteilen. Also das, was der „normale“ Betrachter nicht anschaut. Die Leerstelle. Das Dazwischen.
In der Villa V zeigt Haring nun in einem spannungsvollen Dialog: Drucke neben den Druckplatten. Die Leerräume werden fast zu abstrakten schwarzen und weißen Flächen. Das Auge benötigt Zeit, um umzuschalten und den Raum dazwischen zu entdecken und zu erkennen. Neben den Radierungen und einer Reihe von Fotografien zeigt Haring Objektkästen, in denen sie Fotokopien von Architekturfotos hinter Glas befestigt und einer Radierung gegenüberstellt. So entsteht immer ein Dialog.
Die Ausstellung ist am Sonntag eröffnet worden. Sie kann bis zum 29. Oktober nach Vereinbarung unter Telefon 02162/8904545 besichtigt werden.