Die Klimaschutzsiedlung ist bei Bürgern heiß begehrt

Die Wohnungen an der Krefelder Straße und Oststraße sind schon lange vor dem Baubeginn fast ausgebucht.

Viersen. Mit dem geplanten Bau einer Klimaschutzsiedlung im Bereich Krefelder Straße und Oststraße hat die Wohnungsgenossenschaft (GWG) einen Nerv getroffen. „Von den geplanten 48 Wohnungen sind 80 Prozent praktisch schon vergeben. Dabei steht an der Stelle noch kein Stein“, sagt GWG-Vorstandsvorsitzender Heinz Fels.

Bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend informierte er die rund 4000 GWG-Mitglieder über den Fortschritt des für Viersen einzigartigen Konzepts: In dem Wohnkomplex entstehen barrierefreie Einheiten mit Wohnflächen von 27 bis 109 Quadratmetern. Gebaut wird nach Passivhaus-Standard und durch den Einsatz regenerativer Energien soll die Siedlung sogar einen Überschuss an Strom erzeugen. Einzigartig ist auch die Idee eines Carsharing-Konzepts für Mieter. Man orientiere sich mit dem Vorhaben an den Wünschen der Viersener, betont Fels. Entsprechend der Bevölkerungsentwicklung in Viersen sei Wohnraum für ein bis zwei Personen sehr gefragt. „Ein interessantes Gemenge an Wohntypen mit kleinen Arbeits- oder Gästezimmern ist wichtig, um ausgeglichene Wohnverhältnisse von Jung und Alt zu erreichen“, sagt Fels. Daher würden in der Klimaschutzsiedlung auch nicht ausschließlich Seniorenwohnungen entstehen. Auch junge Paare oder Viersener im Alter von etwa 50 Jahren seien an dem Quartier interessiert.

7,3 Millionen Euro soll das Bauvorhaben kosten. Nach dem Abriss von elf Häusern an der Oststraße laufen derzeit die Vorbereitungen für die Erdarbeiten des Neubaus. „Parallel verhandeln wir mit drei Bauunternehmen“, sagt Fels. Bis November soll eine Entscheidung fallen. Planmäßig soll im Frühjahr 2015 mit dem Bau der Klimaschutzsiedlung begonnen werden, Ende 2016 sollen die ersten Mieter einziehen.

Nebenher plant die GWG den Bau von 18 Wohnungen im Rahser. Sobald der Bau der Klimaschutzsiedlung abgeschlossen ist, entstehen an dieser Stelle Zwei- bis Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen. „Schwerpunkt der Wohnungsgenossenschaft ist nicht die Schaffung von Luxusimmobilien, sondern wir möchten für alle Bevölkerungsschichten den passenden Wohnraum anbieten“, sagt Fels. Mit einem Jahresüberschuss von knapp 261 000 Euro hat die GWG nahezu eine Punktlandung erzielt und orientiert sich damit am Ergebnis aus 2012. „Diese Summe fließt als Investition in den Bestand zurück, um den Zustand der rund 530 Wohnungen der GWG aufrecht zu erhalten“, sagt Fels bilanzierend für das Jahr 2013.

Die Mitglieder der GWG dürfen sich nach dem erfolgreichen Geschäftsjahr über eine Dividende von vier Prozent freuen. Rund 934 000 Euro hat die GWG 2013 schwerpunktmäßig in die Unterhaltung des Gebäudebestandes investiert. Ein ähnliches Investitionsvolumen ist auch für das laufende Jahr einkalkuliert.