Absage in Viersen Erste Dölker Biertage sind abgesagt
Dülken · Anfang Juli sollte der Nachfolger der Dülkener Bierbörse Premiere feiern, doch jetzt hat der Werbering Viersen aktiv die Absage bekanntgegeben. Die Veranstalter nennen pandemiebedingte Branchenprobleme als Grund dafür.
Auf der Internetseite des Werberings Viersen aktiv sind die Dölker Biertage zwar noch für den 1. bis 3. Juli im Veranstaltungskalender vermerkt – allerdings steht darunter nun neben einem Warndreieck-Symbol der Hinweis „Fällt leider aus“. „Wir sind sehr traurig, wir hätten die Dölker Biertage gerne veranstaltet“, sagt Michael Eichstädt, Vorsitzender des Viersener Werberings, auf Anfrage. „Aber alle Umstände waren gegen uns.“ Die Neunkirchener Eventagentur „Tat und Drang“, die gemeinsam mit dem Werbering die Biertage organisiert, habe bei rund 110 Brauereien angefragt, „alle haben abgesagt“. Auch Schausteller seien kaum zu bekommen: „Es ist unglaublich, wie sehr Corona diese Branche getroffen hat“, sagt Eichstädt.
Die Dölker Biertage sollten im Juli erstmals die Dülkener Bierbörse ablösen. Die hatte es zuletzt 2019 gegeben, sie lockte Jahr für Jahr Tausende Besucher in die Altstadt. Pandemiebedingt fiel die Börse in den vergangenen beiden Jahren aus, zuletzt hatte der Werbering die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter beendet, nach einem Nachfolger gesucht und diesen in der Agentur „Tat und Drang“ gefunden. Sie organisiert in Viersen auch das
Food-Festival.
Im März hatte Eichstädt erste Ideen des neuen Konzepts für die Biertage vorgestellt: Dafür setzt der Werbering auf die Kombination „Beef und Bier“, mit Barbecue und Bierausschank, Bühnenprogramm und Familientag. Auch eine „Dölker Bier-Maid“ soll gekürt werden, in Wettbewerben wie Bierkästen-Stapeln oder Bierzapfen könnte sie ermittelt werden. „Wir haben sehr viel Energie in die Planung gesteckt, aber es nützt alles nichts“, sagt Eichstädt. „Wir wollen auf keinen Fall die Erwartungshaltung des Publikums enttäuschen“, ergänzt er. „Vorerst versuchen wir, die Dölker Biertage auf das nächste Jahr zu verschieben.“
Nathalie Harbig, Geschäftsführerin von „Tat und Drang“, sah ebenfalls keine Möglichkeit mehr, wie geplant die Dölker Biertage zu veranstalten. „Es ist ein Gebilde aus ganz vielem, das dazu führte“, sagt sie und ergänzt: „Das ist ein Branchenproblem, die zwei Jahre Pandemie machen sich in den Strukturen bemerkbar.“ Angefragte Brauereien hätten unter anderem nicht zugesagt, weil ihnen Personal fehle – „kleinere Manufakturen haben teils immer noch Kurzarbeit“ –, sie die Logistik nicht stemmen könnten, sie zusätzlich derzeit besorgt seien wegen eines drohenden kriegsbedingten Rohstoffmangels.
Auch den Gastronomen fehlt Harbig zufolge Personal, hinzu kommt: „Einige Schausteller haben sich neue Standbeine gesucht und sind gar nicht mehr verfügbar.“ Wie Eichstädt berichtet, fällt mit der Absage für diesen Juli auch der damit einhergehende verkaufsoffene Sonntag aus – dafür stehe die Planung für den Dülkener Kindertag mit verkaufsoffenem Sonntag am 12. Juni „zu 95 Prozent“.