Dülkener Nette: Spatenstich für den Gewässerschutz
An der Dülkener Nette wird ein Regenrückhaltebecken gebaut.
Viersen. Eine rund 15 Millionen Euro teure und für die städtebauliche Entwicklung der Stadt Viersen erforderliche Maßnahme startete jetzt mit dem ersten Spatenstich: Bürgermeister Günter Thönnessen und der Vorstand des Niersverbandes, Dietmar Schitthelm, nahmen ihn Dienstag gemeinsam vor.
Geplant sind der Bau eines Regenrückhaltebeckens und eines „Retentionsbodenfilters“ an der Dülkener Nette. Die Anlage liegt zwischen den beiden Stadtteilen Dülken und Boisheim.
Thönnessen erinnerte daran, dass im Vorfeld dieser Maßnahme Diskussionen unter den Anwohnern gegeben habe, schließlich handele es sich um eine schöne Landschaft an der Nette. Der Niersverband wisse aber genau, was er tue, und letztendlich sei es keine großtechnische Anlage, die geschaffen werde, um Dülken vor Hochwasser zu bewahren.
Schitthelm erklärte die Maßnahme: Aus Richtung Dülken kommend verläuft in Richtung Kläranlage des Niersverbandes ein Mischkanal, der zum Stauraumkanal ausgebaut wurde. Damit sollen die in der Vergangenheit aufgetretenen Über-schwemmungen der Dülkener Innenstadt vermieden werden. Hier können bis zu 9000 Kubikmeter Mischwasser (Regen- und Schmutzwasser) zwischengespeichert und danach zur Kläranlage abgegeben werden.
Kommt es bei starken Regenfällen zu einer Füllung des Stauraumkanals, wird die nicht mehr gespeicherte Wassermenge bisher ungedrosselt in den Oberlauf der Nette eingeleitet. Die Nette und damit auch die Nette-Seen wurden dadurch mehrmals im Jahr mit großen Wassermengen, aber auch erheblichen Phosphor- und Feststoffmengen belastet.
Da soll jetzt der Bau eines Regenrückhaltebeckens und eines Retentionsfilters Abhilfe schaffen, „um die hydraulische und stoffliche Gewässerbelastung zu verringern“, wie dies der Niersverband formuliert. Hier wird das Wasser mittels eines Schneckenpumpwerks mit einem davor installierten Feinrechen zuerst in das Regenrückhaltebecken gepumpt und fließt dann gedrosselt in den mit Gras bepflanzten Retentionsbodenfilter.
Darin wird das Mischwasser mit einer etwa 1,20 Meter starken Filterschicht gereinigt. Gelöste Verunreinigungen wie Phosphor und Stickstoff werden gebunden oder ganz abgebaut Das so gereinigte Wasser wird an der Filtersohle gesammelt und mit Hilfe eines Pumpwerks in die Nette geleitet.
Vorgegeben hat dem Wasserverband diese Baumaßnahme die Bezirksregierung Düsseldorf mit einer Ordnungsverfügung. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Maßnahme.
Bis zum Jahre 2015, so kündigte es Vorstand Dietmar Schitthelm beim ersten Spatenstich an, sollen alle Arbeiten fertiggestellt sein.