Dülken Chor feiert Jubiläum mit einer Haydn-Messe

Dülken. · Seit 160 Jahren gibt es den St.-Cornelius-Chor. Giovanni Solinas gestaltete ein Festkonzert.

Das Publikum hörte unter anderem die „Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur“.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Eine 160-jährige Geschichte kann der Kirchenchor St. Cornelius Dülken in diesem Jahr feiern. Was liegt näher, als dieses Jubiläum in einem festlichen Gottesdienst zu feiern und dazu Gäste einzuladen? Aufgeführt wurde bei dieser Gelegenheit Haydns „Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B-Dur“, kurz Orgelsolomesse genannt. Diesen Namen verdankt sie dem Benedictus, in dem die Orgel aus ihrer begleitenden Funktion heraustritt. Dann erklingt auf ihr ein mit vielen Verzierungen ausgestattetes, rhythmisch nicht einfaches Solo.

Da Giovanni Solinas, der zuständige Kirchenmusiker, die Leitung übernahm, delegierte er das Solo an Georg Kugler. Der musste zwar mit dem Handicap fertig werden, dass an der kleinen Orgel neben dem Altarraum kein Spiegel angebracht ist und er deswegen den Dirigenten nicht sehen konnte. Aber die Verständigung zwischen ihm und Solinas klappte. Anders als beim Sanctus gab es keine Startschwierigkeiten.

Die sängerische Solopartie im Benedictus wurde dank der vorzüglichen Sopranistin Christiane Linke zum Ohrenschmaus. Und weil sie einmal da war, lag es nahe, ihr eine weitere solistische Aufgabe zu übertragen. Mit großer Musikalität sang sie noch „Panis Angelicus“ von César Franck.

Drei Chöre bildeten ein kräftiges musikalisches Grundgerüst

Der St.-Cornelius-Chor hatte auch die Chöre von Herz Jesu und St. Peter eingeladen. So entstand ein kräftiger Chorklang, der sich fein mit dem Orchester mischte, dem „Ensemble instrumentale Cornelius“. Solinas sorgte als Gesamtleiter für den Zusammenhalt, die richtigen Tempi und die musikalische Gestaltung. Aber nicht nur das: Im Mittelteil der Messe begab er sich auf die Orgelempore, um auf der großen Stockmann-Orgel den Gemeindegesang zu unterstützen. Auch die Kombination von Kirchenchor und Gemeindegesang wurde nicht vernachlässigt. Beim abschließenden „Großer Gott wir loben Dich“ ergänzten sich die einstimmige Gemeinde und der mehrstimmige Chor zu einem harmonischen Ganzen.

Am Anfang der verdienstvollen Geschichte des Cornelius-Chores steht die gemeinsame Initiative der vier sangesfreudigen Dülkener Bürger Friedrich und Heinrich Gau sowie Karl und August Kutscheidt im Jahre 1858. Heute arbeitet Giovanni Solinas – seit drei Jahren Leiter des Chors – daran, das Repertoire zu aktualisieren und den Klang zu kräftigen.

Neue Mitwirkende sind willkommen. Wer Interesse hat, kann einfach unverbindlich zu einer Probe vorbeikommen und testen, ob der Chorgesang ihr oder ihm Freude macht. Geprobt wird jeden Montag von 18.30 bis 20 Uhr im Corneliushaus.