Entscheidung: Die 42 Pappeln an der Clörather Mühle werden gefällt
Der Widerstand gegen die Entscheidung war groß. Nun muss ein Ersatz der Bäume her.
Viersen. Die Entscheidung fiel nach langer Diskussion: Die 42 Pappeln an der Clörather Mühle werden gefällt. So entschied die Mehrheit des Ausschusses für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz. FürVie, Grüne und Linke waren anderer Meinung. Auf Vorschlag des Vorsitzenden Peter Breidenbach (Grüne) erhielt die Verwaltung den Auftrag, mit dem Kreis zu klären, ob wieder Pappeln als große Reihenbäume angepflanzt werden können.
Das Thema war in den vergangenen Wochen heftig öffentlich diskutiert worden. Landwirt Hans-Leo Sieben befürchtet, dass Äste von den Bäumen auf sein angepachtetes Feld stürzen. Sieben verlangt, die Bäume zu fällen. Dagegen setzen sich Anwohner und der Bund für Umwelt und Naturschutz dafür ein, die Bäume zu erhalten. Allerdings sieht der vom Umweltausschuss beschlossene Forstwirtschaftsplan 2008 vor, die Pappelreihe zu fällen. „Der Beschluss soll endlich umgesetzt werden“, verlangte Heinz Plöckes (SPD) nun im Ausschuss.
Stadtförster Rainer Kammann verteidigte die Maßnahme: Wegen der Verkehrssicherheit sei Handeln geboten. „Die Pappeln haben ihr Alter erreicht“, plädierte Erhard Braun (CDU) dafür, die Bäume zu fällen.
Die Grünen hatten beantragt, die Pappeln zu erhalten. Die hohen, weithin sichtbaren Bäume bestimmten das Landschaftsbild an der Niers. „Es geht nur um ein Feld, auf dem ein Bauer einige Monate im Jahr arbeitet“, erklärte Maria Dittrich (Grüne). Überall in der Stadt würden Bäume stehen, aus denen bei Sturm ein Ast brechen könne.
Dagegen Fritz Meies (CDU): „Wenn Sie die Pappeln sehen, sagen Sie sofort, die müssen weg.“ „Sie dürfen nicht fällen“, beharrte Almut Grytzmann-Meister, sachkundige Bürgerin der Grünen. Zunächst müsse ein neuer Forstwirtschaftsplan aufgestellt werden. „Weil eine akute Notlage besteht, ist die Fällung unabhängig von einem Wirtschaftsplan“, entgegnete Stadtförster Kammann.