Vorschlag der Viersener FDP-Fraktion FDP will die Hundesteuer anpassen

Kreis Viersen. · Die Liberalen schlagen vor, die geltende Steuerfreiheit bei der Aufnahme eines Hundes auf zwei Jahre zu verlängern.

Der Deutsche Schäferhund Leo hat derzeit noch im Matthias-Neelen-Tierheim in Lobberich sein Zuhause.

Foto: Ralf Erdmann

31 Hunde leben zurzeit im Matthias-Neelen-Tieheim in Nettetal-Lobberich. „Darunter sind acht, die nicht einfach zu vermitteln sind“, sagt Ralf Erdmann, Leiter der Einrichtung. Um für die Vierbeiner ein neues Heim zu finden, könnte auch ein Rabatt bei der Hundesteuer helfen, meint Erdmann. Vielleicht gebe es dann eher ein neues Zuhause für den Deutschen Schäferhund Leo (3): Er wurde aus einem Zwinger befreit und muss bei seinen künftigen Besitzern noch einiges lernen.

Niedrigere Steuersätze für Hunde wie Leo gibt es etwa in Duisburg, Bochum, Witten und im Kreis Viersen in Willich. Auch die Stadt Viersen befreit Menschen, die sich für einen Hund aus dem Tierheim oder dem Tierschutzverein entscheiden, im ersten Jahr von der Hundesteuer.

Doch da geht noch mehr, meint die Viersener FDP. Sie will künftig höhere Ermäßigungen gewähren. „Die Vermittlung von Hunden, die sich in einem Tierheim oder im Tierschutz befinden, ist so attraktiv wie möglich zu gestalten“, meint Stefan Feiter, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Viersener Stadtrat. Dies könne leicht durch eine Überarbeitung der aktuellen Hundesteuer-Satzung erreicht werden.

Nach Vorschlag der Viersener Liberaldemokraten könnten alle Halter, die einen Hund nachweislich aus einem deutschen Tierheim oder einem deutschen Tierschutzverein übernehmen, für die ersten zwei Jahre vollständig von der Hundesteuer befreit werden. Auch in den kommenden zwei Jahren sollten sie lediglich die Hälfte des Steuersatzes bezahlen.

Wer einen Hund hält, muss in der Stadt Viersen zurzeit 100 Euro pro Jahr zahlen, bei zwei Hunden werden je Tier 120 Euro sowie bei drei oder mehr Hunden 144 Euro pro Tier fällig. Nach dem Vorschlag der Viersener FDP würden Hundehalter – statt wie bisher 100 Euro im ersten Jahr – in den ersten vier Jahren 300 Euro bei einem Hund sparen. Zudem ist der FDP-Vorschlag weiter gefasst. In der aktuellen Hundesteuersatzung der Stadt Viersen ist die Befreiung auf Tiere beschränkt, die aus dem Matthias-Neelen-Tierheim in Nettetal oder aus dem Mönchengladbacher Tierheim stammen.

„Wir sehen in unserer Idee eine Möglichkeit, langfristige Anreize zu schaffen, um einen Hund aus dem Tierheim ein Zuhause zu geben“, sagt Feiter. Allerdings solle dies nur für Tiere aus Deutschland gelten, nicht auch für solche aus dem europäischen Ausland. Bei einer höheren Vermittlungsrate könnten zudem insgesamt die Kosten für Tierheime und Tierschutz gesenkt werden. Mit ihrem Antrag sei die Fraktion einstimmig einem Vorschlag aus ihrer Nachwuchsorganisation JuLis gefolgt.

Nachbarkommunen schauen interessiert auf den FDP-Vorschlag

In Nettetal war eine Steuerermäßigung für Tierheim-Hunde bisher noch kein Thema, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. Ähnliches gilt für die Gemeinden Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten. „Allerdings könnte sich das ändern“, sagt Ruben Seidel vom Steueramt der Gemeinde Brüggen.

Dort steigt, ebenso wie in Niederkrüchten und Schwalmtal, die Zahl der Hunde. Aber wenn der Vorschlag jetzt in Viersen diskutiert werde, sei es möglich, dass er auch in Brüggen aufkomme und dass die Politiker darüber entscheiden, so Ruben Seidel.