Bandcontest in Viersen Ungewöhnlicher Sieger bei Young Talents

Viersen. · Mit Jazz setzte sich die Band „Molass“ gegen Party-Punk und zweisprachigen Rock der anderen Finalisten in der Festhalle durch.

Mit ihrer Darbietung hat die Band „Molass“ die Jury überzeugt und sich einen Auftritt auf dem Festival „Eier mit Speck“ im Juli gesichert.

Foto: Stadt Viersen

Pünktlich um 20 Uhr gingen in der Festhalle die Lichter an. Die Jury des Viersener Bandcontests Young Talents betrat die Festhallenbühne: Musikjournalist Dieter Mai, die Musiker Wolfgang Kemmerling und Michael Stockschläger sowie Mitveranstalter Mario Scheer von der Jugendfreizeiteinrichtung „Ett Café“ nahmen die vier Final-Bands unter die Lupe und bewerteten neben Aspekten wie Gesang und instrumentellem Können auch Zusammenspiel, Originalität und Kompositionen. Fünfte Stimme war wie immer das Publikum, das mit den Stimmzetteln seinen Favoriten unterstützen konnte. Nachdem die Bands gespielt hatte, die Jury beraten hatte und die Stimmzettel ausgezählt waren, stand der Gewinner fest: Die Jazzband „Molass“ darf im Juli am Hohen Busch beim Festival „Eier mit Speck“ auftreten.

Publikumsliebling war wohl die erste Band des Abends, „Abgrundhoch“. Hier tummelten sich die angereisten Fans genauso wie Unterstützer anderer Gruppen an der Festhallenbühne, um mit den vier Jungs um Leadsänger Yannick zu feiern und mit ihnen zu singen. Besonders beim Lied „Danke“ erklangen zahlreiche Stimmen und verwandelten den Zuschauerraum in eine Art Background-Chor. Neben deutschen Stücken singt „Abgrundhoch“ auch englisch. „Am Anfang unserer Band gab es schon einige Ideen und fertige Lieder auf Deutsch und Englisch, deswegen wollten wir uns nicht beschränken. So sind wir zu beiden Sprachen gekommen“, erklärt Schlagzeuger Jonas. Ihre Musik beschreiben die aus dem Kreis Viersen stammenden Musiker als Alternative Rock und Punkrock.

Die Punkband singt über Fußball, Bochum und die Liebe zu Bier

Mit „Wellness Club“ ging eine der beiden Gewinner-Bands aus der dritten Vorrunde an den Start. Mit im Gepäck hatte die Deutschpunk- Band einen neuen Song. Mit „Gutes Bier“ lieferten Sänger und Bassist Marco, Gitarrist Thomas und Schlagzeuger Kolja eine Lobeshymne auf das Viersener Bier „Lohbusch Bräu“, das die Musiker beim Wettbewerb kennengelernt hatten. Für einen Lacher sorgten sie mit ihrem Sponsoren-Deal, den sie den Machern des Bieres anboten: Werbe-Shirts, die sie bei ihren Auftritten tragen, gegen einen Kasten Bier pro Woche. Thematisch passte das Angebot in jedem Fall zu den Texten der Jungs, da sie über ihren Lieblingssport Fußball, ihre Wahlheimat Bochum und auch über ihre Liebe zu Bier schreiben.

Die dritte Band war nicht unbekannt: „Bakali“ war bereits 2018 ins Finale eingezogen und wollte dieses Mal statt der Silber- die Goldmedaille mitnehmen. Nachdem die Musiker nach der Vorrunde das Glück auf ihrer Seite hatten und aufgrund einer Absage nachgerückt waren, legten sie mit ihrem Deutsch-Rock-Pop eine gute Show hin und scheuten sich mit ihrem Song „Du“ auch nicht vor ruhigen Tönen. Bassist Thomas und Gitarristin Pia lobten besonders die Organisation des Contests: „Wir waren echt geflasht nach der Vorrunde. Young Talents ist wirklich besonders. Egal, was wir brauchten, man hat sich total um uns gekümmert. Auch auf so einer Bühne spielen zu können, konnten wir erst gar nicht glauben“, sagte Gitarristin Pia.

Mit der Jazzband „Molass“ ging ein ungewöhnliches Genre bei Young Talents an den Start. Weitere Einflüsse der Band sind Neo-Soul sowie Pop- und Funkelemente. Gleich drei neue Stücke brachten die Kölner mit. Neben „Orange“ spielten sie „Matches In My Brain“. Dabei geht es um Chaos, wenn mal nichts zusammenpassen will. Glücklicher dagegen war der „Maracuja Kiss“, der von Maracuja-Eis und Küssen handelt. Da ihr Genre für den Contest eher ausgefallen war, versuchten die vier einfach ihr Ding zu machen, erklärte Sängerin Marissa. Und das hat geklappt.

Bürgermeisterin Sabine Anemüller vergab die Urkunden

Veranstalter Markus Heines gab die Ergebnisse bekannt, Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) überreichte die Urkunden und Preise. Auf dem vierten Platz landete der Wellness Club, Publikumsliebling Abgrundhoch folgte auf Platz drei. Wieder mit einer Silbermedaille ging Bakali nach Hause.