Gehäutete Hunde in der Niers: Tierquäler lösen Entsetzen aus
Spaziergänger fanden fünf gehäutete Kadaver in der Niers. Die genaue Todesursache ermittelt das Veterinäruntersuchungsamt.
Viersen. Es war ein grausiger Fund, der die Menschen am Niederrhein auch weiterhin entsetzt und empört: Im Fall der fünf gehäuteten Tiere, die Spaziergänger am Sonntag zwischen Viersen-Süchteln und Grefrath-Oedt in der Niers entdeckten (die WZ berichtete), haben Spezialisten mit Untersuchungen begonnen.
Die von der Polizei beschlagnahmten Kadaver wurden am Montag ins Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper nach Krefeld gebracht. Hier war auch die tote Stute untersucht worden, die im September tot auf einer Weide in Niederkrüchten-Silverbeek gefunden worden war.
Das Tier hatte schwere Verletzungen im Vaginal- und Analbereich und war an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben. Die genau Ursache — oder die Verursacher — der schweren Verletzungen blieben ungeklärt. Einen Zusammenhang mit dem aktuellen Fall sieht die Polizei aber nicht.
Nach einer ersten Einschätzung handelt es sich bei den fünf Kadavern, die wohl mehrere Tage in der Niers gelegen hatten, um Hunde. Doch hundertprozentig sicher ist das noch nicht. So sagte der Leiter des Instituts, Dr. Detlef Horn, auf Nachfrage der WZ, dass es auch Füchse sein könnten. Unter anderem das soll nun von den Fachleuten in Krefeld zweifelsfrei geklärt werden. Auch die Frage der Todesursache ist noch offen: Wurden die Tiere möglicherweise erschossen, oder starben sie auf andere Weise?
Falls es tatsächlich Hunde sind, erhoffen sich die Ermittler von der Untersuchung außerdem Rückschlüsse auf die Rasse. Doch das könnte schwierig werden, denn, so der Institutsleiter, dass Fell eines Hundes ist für eine solche Bestimmung sehr wichtig.
Doch ihr Fell wurde nicht gefunden. Die Tiere hatten auch keinen implantierten Chip, der eine schnelle Zuordnung ermöglicht. Offen ist auch noch, ob es sich bei allen fünf Tieren um eine oder mehrere Rassen handelt. Mit abschließenden Ergebnissen sei nicht vor nächster Woche zu rechnen, hieß es aus dem Krefelder Institut.
Der Fall löste am Montag große Empörung aus. Bei der Viersener Polizei meldeten sich Tierfreunde selbst aus England, um ihr Entsetzen auszudrücken.
Die Polizei ermittelt „in alle Richtungen“, erklärte ihr Sprecher Bernd Klein in Viersen. Es sei beispielsweise möglich, dass es sich um reine Tierquälerei handelt, es könne aber auch sein, dass sich ein Händler überschüssiger Tiere entledigt habe. Dass hier jemand versucht, ein Geschäft mit Fellen zu machen, gilt als unwahrscheinlich. Fachmann Dr. Detlef Horn sagte am Montag gegenüber der WZ: „Einen Fall dieser Art haben wir noch nicht gehabt.“
Die Tierschutzorganisaton Peta hat unterdessen eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgelobt für Hinweise, die zur Ermittlung und Überführung der Täter führen.