Herzerkrankung: Deutlich weniger Infarkt-Tote
Nach Angaben von Ärzten im Kreis Viersen ist die Sterblichkeitsrate in der Region viel geringer als im NRW-Durchschnitt.
Kreis Viersen. Die Sterblichkeitsrate in Folge eines Herzinfarkts ist im Kreis Viersen in den vergangenen Jahren erheblich gesunken - gegen den Trend in Nordrhein-Westfalen.
Das sagt die Gesundheitsnetz Viersen AG (GNV), ein Zusammenschluss von rund 70freiberuflichen Ärzten in der Region, unter Berufung auf eine Untersuchung des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit.
Dessen Berechnungen zufolge gibt es im Kreis 45 Tote pro 100000 Einwohner pro Jahr, während der Landesdurchschnitt bei über 77 Menschen, die am Infarkt sterben, liegt.
Dabei kommen laut Dr. Falk-Rüdiger Althoff vom Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) Erkrankungen, die zu einem Herzinfarkt führen können, in der Region nicht etwa seltener vor als anderswo.
Auf einer gestrigen Präsentation zum Thema Herzinfarkt-Behandlung und -Vorbeugung waren neben dem AKH und den in der GNV organisierten Ärzten auch das Städtische Krankenhaus Nettetal und das St.Irmgardis-Krankenhaus Süchteln vertreten.
Dr. Johann Heinrich Arens, Gesundheitsnetz-Vorstandssprecher, erklärt die vergleichsweise niedrige Zahl so: "Die Summe der Maßnahmen, die die Krankenhäuser gemeinsam mit den Netzärzten angestoßen haben, zeigt messbare Erfolge."
1998 lag die Sterblichkeitsrate bei noch rund 90. Der Mediziner verweist auf die "gute Kooperation" zwischen Gesundheitsnetz und Krankenhäusern. "Diese Kooperation ist der Grund für die sinkende Zahl der Herzinfarkttoten."
Von den Ärzten in diesem Zusammenhang hervorgehoben wird die "Rettungskette": Wenn jemand mit typischen Beschwerden (etwa ausstrahlende Schmerzen im Brustkorb) in einer Praxis anruft, sollten sofort die Alarmglocken schrillen. Die einzig richtige Anweisung laute dann: sofort ins Krankenhaus.