Viersen: Studie gibt dem Kreis gute Noten
Die Folgen des Strukturwandels wurden von IHK und Hochschule untersucht.
Viersen. Der Kreis Viersen ist ein attraktiver Standort. Dieses Fazit zieht die aktuelle Standortanalyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein.
Der Kreis habe den Strukturwandel ohne größere Probleme überstanden, teilte IHK-Geschäftsführer Rainer Növer bei der Sitzung des IHK-Regionalarbeitskreises Viersen mit.
Die neue Studie wurde gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein erstellt. Im Rahmen des Strukturwandels wurde auch im Kreis Viersen deutlich, dass der industrielle Anteil an der so genannten Leistungserstellung zugunsten des Dienstleistungssektors an Bedeutung verliert.
Mittlerweile finden 62,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Dienstleistungsbereich ihre Arbeit. Er erhöhte damit seinen Beschäftigungsanteil in acht Jahren um 5,2 Prozent.
Anders als in anderen Regionen verlief dieser Strukturwandel im Kreis Viersen "beschäftigungsneutral": Während von 1990 bis 2007 in der Industrie 11 300 Arbeitsplätze abgebaut wurden, entstanden im Dienstleistungssektor und der Landwirtschaft rund 11 400 neue. "Eine Beschäftigungsstabilität, während auf Landesebene fast 21Prozent verloren gingen", betonte Növer bei seinem Vortrag.
Mit den Standortfaktoren zeigen sich die Unternehmer im Kreis Viersen im großen und ganzen zufrieden, wie die eigens durchgeführte Unternehmensbefragung der IHK verdeutlichte. Besonders die so genannten "weichen Standortfaktoren" erzielten große Zufriedenheit.
Die Unternehmer lobten die Sauberkeit, Sicherheit und Einkaufsmöglichkeiten in den Innenstädten. Beste Noten erhielten zudem das Naherholungs- und Freizeitangebot. "Der Kreis Viersen kann mit der Qualität seiner kleineren Gemeinden punkten", bemerkte Növer.
Positiv schnitten zudem die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ab, wogegen die Qualifikation und Verfügbarkeit der Arbeitskräfte mit Blick auf die offenen Stellen kritisiert wurden.
Növer zeigte auf, dass viele gut Ausgebildete in die großen Metropolen abwanderten. Hier empfahl er einen Schulterschluss mit den starken Wachstumsregionen wie zum Beispiel Düsseldorf, um den Kreis Viersen weiter zu stärken.
Als weitere Stärken nennt die IHK-Studie die gute Verkehrsanbindung und die zentrale Lage zu den Kunden und Lieferanten. Allerdings hapert es etwas am Image des Kreises. Daran müsse noch gearbeitet werden.