Kollekte für Arbeitslose
An zwei Tagen im Mai gibt es eine besondere Aktion des Bistums Aachen.
Kreis Viersen. Am 23. und 24. Mai wird in Kirchen am Niederrhein unter besonderen Vorzeichen gesammelt: "Weil Arbeit nicht vom Himmel fällt... sind wir gefragt" - unter diesem Motto findet an den beiden Tagen in den katholischen Kirchen des Bistums Aachen die Solidaritätskollekte für die kirchliche Arbeitslosenhilfe statt.
"Wir beobachten mit Sorge die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Die Einkommens-Schere klafft immer mehr auseinander und Menschen aus der Mittelschicht driften zunehmend in arme Schichten hinein", sagt Altfrid Spinrath, Vorsitzender des Katholikenrates der Region Kempen-Viersen. Mit dem durch die Kollekte eingenommenem Geld wird in der Region die Initiative gegen Arbeitslosigkeit unterstützt.
Hier erhalten arbeitslose Menschen, aber auch solche, die trotz Arbeit arm sind, Beratungen im sozialrechtlichen und psychosozialen Bereich sowie zur Orientierung in Sachen Bildungs- und Qualifizierungsangeboten.
Im vergangenen Jahr kamen durch die Kollekte 6500 Euro zusammen. Geld, das die Initiative gegen Arbeitslosigkeit dringend für ihre Finanzierung benötigt. "Wir verfügen aufgrund der Einsparungen nur noch über eine halbe Personalstelle. Der Bedarf geht aber nicht zurück, sondern nimmt eher zu", erklärt Jo Greyn, hauptamtlicher Mitarbeiter der Initiative gegen Arbeitslosigkeit. "Wenn wir weiterhin qualifizierte und unabhängige Beratung anbieten wollen, sind wir mehr dann je auf das Geld von der Kollekte angewiesen", betont Johannes Nienhaus, Geschäftsführer des Katholikenrates der Region Kempen-Viersen. Zudem wolle man die Menschen für das Thema sensibilisieren.
"Unsere Solidarität mit den arbeitslosen Frauen und Männern, den notleidenden Menschen bleibt eine wichtige Form, in der Nachfolge Christi das Evangelium zu lesen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung des für Mönchengladbach zuständigen Regionaldekans Ulrich Clancett und des dortigen Regionalrats.
Noch bis zum 13. September läuft außerdem die Aktion "Klagemauer". Jeder Bürger kann seine Klagen, Wünsche und Hoffnungen zu Papier bringen, entweder anonym oder mit Namen. Diese werden gesammelt und auf die "Klagemauer" gesetzt. "Sie kann von Organisationen angefordert werden und wandert durch die Region. Am 13.September gibt es eine Abschlussveranstaltung in der Gladbacher Citykirche mit einer Gesamtschau aller Klagemauern", berichtet Spinrath.