Kreis Viersen: Medaille für Mediziner

Kreis und Sparkasse widmen Julius Grunewald 999er Silber. Mit Grunewald wird nach 2004 (damals Israel Nussbaum) zum zweiten Mal ein früherer jüdischer Mitbürger geehrt. Die Gedenkmedaille wird seit 1967 jährlich herausgegeben.

Kreis Viersen. Ganz in seinem Element war der ehemalige Kulturdezernent des Kreises Viersen Leo Peters, als er am Donnerstag seine Recherchen bei der Präsentation der neuen Gedenkmedaille präsentierte.

Die haben der Kreis Viersen und die Sparkasse Krefeld dem Kaldenkirchener Mediziner Dr. Julius Grunewald (1860 bis 1929) gewidmet. Mit Grunewald wird nach 2004 (damals Israel Nussbaum) zum zweiten Mal ein früherer jüdischer Mitbürger geehrt. Die Gedenkmedaille wird seit 1967 jährlich herausgegeben.

"Viele interessante Menschen haben im Kreis Kempen-Krefeld gelebt", sagte Leo Peters einleitend. Der Arzt Dr. Julius Grunewald wurde 1860 in Kaldenkirchen als fünftes Kind der Eheleute Simon und Ida Grunewald geboren.

Am Gymnasium in Kleve machte er 1878 als Jahrgangsbester sein Abitur und wurde sogar von der mündlichen Prüfung befreit. In Würzburg studierte er Medizin und promovierte.

Peters bezeichnete Grunewalds Leben als "sehr spannende Geschichte". Er sei "national-liberal" gewesen. Seine erste Praxis als Orthopäde hatte er in Barmen. 1893 gründete er in Magdeburg-Neustadt ein "Genesungsheim für Unfallverletzte". In Stettin gründete er eine zweite Klinik.

Grunewalds Großneffe Raimund Wimmer war extra für die Vorstellung nach Viersen gekommen.