Mit Gassi gehen das Taschengeld erhöhen
Der Caritasverband will Schüler und Senioren zusammenbringen. Über eine Börse sollen Hilfeleistungen vermittelt werden.
Viersen. Jung und Alt unter einem Dach: Das ist die Idee eines Mehrgenerationenhauses. Seit 2008 verfolgt der Caritasverband diesen Gedanken in seinem Gebäude an der Viersener Heierstraße. Das Angebot dort reicht von der Krabbelgruppe für die ganz Kleinen mit ihren Eltern über ein Familiencafé und den Frauenstammtisch bis zum Tanztee im Bistro. Und jetzt will der Caritasverband mit einem neuen Projekt Schüler und Senioren zusammenbringen.
„Wir wollen Jobs zwischen älteren Menschen und Jugendlichen vermitteln“, sagt Michael Dörmbach, Leiter des Mehrgenerationenhauses. Er hat dazu die Viersener Taschengeldbörse ins Leben gerufen. Mit der plakativen Abkürzung „Vita“.
Dörmbach weiß, dass Senioren immer wieder Unterstützung am Computer brauchen oder Hilfe bei der Gartenarbeit suchen. Andererseits wollen Schüler durch Gassi gehen mit dem Hund oder Rasen mähen ihr Taschengeld aufbessern. „So könnten wir junge und ältere Menschen zusammenbringen“, sagt Dörmbach, der zusammen mit Melanie Genz die Börse gestartet hat.
Neben der Gartenarbeit, der Hilfe am PC oder dem Gassi gehen könnten Jugendliche beim Kehrdienst oder beim Schneeräumen helfen, Senioren bei Spaziergängen begleiten, für sie einkaufen oder ihnen vorlesen. „Niemand geht dabei eine dauerhafte Verpflichtung ein“, sagt Dörmbach.
Die Taschengeldbörse koordiniert die Einsätze und steht beratend zur Seite. „Ob Jobanbieter oder Nachfrager: Alle Interessierten müssen sich bei uns anmelden“, sagt Dörmbach. In einem persönlichen Gespräch werden die Rahmenbedingungen besprochen. Dörmbach sieht bei der Taschengeldbörse nur Gewinner: „Senioren werden im Alltag entlastet, Schüler können sich sozial engagieren.“