Großbrand in Viersen Nach Brand: Firmenchefs geben nicht auf
Viersen. · Die Geschäftsführer der Viersener Traditionsschlosserei Bender wollen weitermachen.
Marc Bender legt den Hörer auf die Gabel. Gerade hat er an diesem Montagmorgen mit der Polizei telefoniert. In der Industriehalle von Bender Stahl- und Metallbau, die in der Nacht zu Sonntag völlig ausbrannte, hat sich noch einmal etwas entzündet. Ob er eben in die eigentlich gesperrte Halle hineindarf, um das zu löschen?
Die Mitarbeiter sind beurlaubt, sein Bruder André, der ebenfalls Geschäftsführer des 1910 gegründeten Viersener Traditionsunternehmens ist, hält mit Marc Bender die Stellung in der Firmenzentrale am Elkanweg. „Wir machen auf jeden Fall weiter“, sagt das Brüderpaar wie aus einem Mund. Noch in der Brandnacht ist André Bender zum Firmengelände gerast. „Um 2.48 Uhr wurde ich informiert.“ Er blieb bis zum Morgen um 7 Uhr.
Sein Bruder war zum Wochenendurlaub mit seiner Familie in Holland, als das Feuer ausbrach. „Ich habe privat Kontakt zu einigen Feuerwehrleuten und hatte schon fünf Anrufe, bevor ich wach wurde.“ Auch er setzte sich ins Auto, sauste zum Elkanweg. Dort löschten mehr als 70 Feuerwehrleute die brennende Industriehalle. Durch die geborstenen Fenster dringt auch mehr als 24 Stunden später noch der Brandgeruch. Ein in der Halle abgestellter großer Lkw ist bis auf die Felgen runtergebrannt. „Das Dämmmaterial hinter der Stahlfassade hat gebrannt wie Zunder“, sagt Bender.
Noch am Morgen hat Marc Bender Lieferungen abbestellt
Jetzt heißt es Warten für die Brüder: Auf den Brandsachverständigen der Polizei. Auf den Sachverständigen der Versicherung. Darauf, dass die Halle wieder in Betrieb genommen werden und der Betrieb wieder weitergehen kann. Noch am Morgen hat Marc Bender Lieferungen abbestellt, die der Betrieb derzeit gar nicht verarbeiten könnte. Dennoch sind die Brüder optimistisch. Das liegt zum Einen daran, dass die abgebrannte Halle nur eine von dreien ist, die sich auf dem Werksgelände befinden. Das liegt zum Anderen und Besonderen an den Firmen in der Umgebung. „Die sind total hilfsbereit“, berichtet André Bender, und sein Bruder ergänzt: „Dafür sind wir sehr dankbar.“
So habe eine benachbarte Firma gleich einen Tieflader zur Verfügung gestellt, damit Ware ausgeliefert werden kann. „Und viele Schlosserei-Betriebe haben uns angeboten, dass wir einzelne Arbeitsschritte in deren Unternehmen durchführen können“, berichtet Marc Bender. „Zumindest zu zwei Dritteln können wir schon bald wieder weiterarbeiten.“