Boxtrainer aus Viersen stirbt mit 57 Jahren Boxszene trauert um Manni Faber

Viersen. · „Manni“ Faber führte als Box-Trainer zwei Frauen zum Weltmeistertitel im Frauenboxen. Am Dienstag starb der gebürtige Viersener wohl an den Folgen einer Viruserkrankung. Er wurde 57 Jahre alt.

Ist im Alter von 58 Jahren gestorben: Manni Faber

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Sportszene trauert um einen ihrer großen Sportler und Trainer: Manfred „Manni“ Faber ist tot. Der Box-Trainer, der Derya Saki und Magdalena Dalecki zum Weltmeistertitel im Frauenboxen führte, ist am frühen Dienstagmorgen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Er wurde 58 Jahre alt.

Seit dem Jahr 2000 hatte der im Viersener Stadtteil Rahser geborene Faber in Krefeld sein eigenes Gym betrieben, das South Side Boxing Gym an der Tannenstraße. 2009 trainierte er Magdalena Dalecki, die unter dem Nachnamen Dahlen in den Ring stieg und im Jahr zuvor vom Hamburger Boxstall Universum zurück nach Krefeld zu ihrem alten Trainer gewechselt war. Unter seiner Anleitung gewann sie 2009 die WM im Super-Bantam-Gewicht im Verband GBU. Fünf Jahre später machte Faber auch Derya Saki zur Box-Weltmeisterin, als sie den Titel im Leichtgewicht des Verbandes Global Boxing Council (GBC) errang. Weil sich kein Gegner fand, musste sie den Titel aber wieder ablegen – um ihn ein Jahr später, ebenfalls unter Fabers Ringregie, erneut zu gewinnen. Auch Faber selbst blickt auf eine stattliche Box-Karriere zurück: 177 Fights bestritt er, 136 beendete er vorzeitig, und bei 86 davon ging sein Gegner durch seinen Spezialschlag auf die Leber K.o.

Neben seiner fast 30-jährigen Zeit als Trainer und Stützpunktleiter Boxen für den Verband GBA hatte der leidenschaftliche Harley-Davidson-Fahrer Hobbys, für die ihn Freunde und Bekannte schätzten: Seit Kindheitstagen spielte er Gitarre, in den 1980er-Jahren komponierte er erste eigene Stücke – bis zuletzt. 2017 hatte er seine erste CD herausgebracht: „Mit Sand in der Seele“ heißt sie, wie auch ein Song selbst. Damit trat er auch auf, im „Meine Fresse-Club“, einer Musikveranstaltung in seinem Boxgym, die er unter dem Motto „Rock im Ring“ selbst initiiert hatte. Und bei der vergangenen Kommunalwahl trat als Kandidat für die UWG an und führte den ältesten Boxverein in Krefeld, den Krefeld Boxclub, der im vergangenen Jahr 100 Jahre alt wurde.