Niederrhein: Das Eigenheim wird günstiger
Immobilien: Die Preise für Reihenhäuser sind in vielen Städten gefallen. Zwei Gründe: Angst vor Arbeitslosigkeit und die Finanzkrise.
Niederrhein. Das Zuhause auf eigenem Grund zwischen Maas und Rhein ist günstiger geworden. Das hat die Immobilienbörse Niederhein, ein Zusammenschluss aus zehn Maklerfirmen, beobachtet. Zwischen zwei und fünf Prozent sind die Preise für Reihenhäuser mancherorts gefallen, abhängig von Lage und Ausstattung des Gebäudes.
"Vor allem die Wirtschaftskrise und die Angst vor Arbeitslosigkeit haben dazu geführt, dass viele ihren Wunsch auf ein Eigenheim zurückstellen, wenn sie sich nicht sicher sein können, eine stabile Finanzierung zu ermöglichen", erklärt der Viersener Walter Schmitz, Vorsitzender der Immobilienbörse Niederrhein.
Als weiteren Grund führt er einen Gesellschaftswandel ins Feld: "Die Menschen müssen flexibler und mobiler sein, um den Anforderungen des Berufslebens gerecht zu werden." Daher würde der Wunsch nach einem Eigenheim zurückgestellt und erst später realisiert. "Viele Käufer sind über 40, wenn sie erstmals eine Immobilie erwerben."
Den stärksten Rückgang gab es in Duisburg. Dort sanken die Preise um knapp sechs Prozent, allerdings muss dort auch mit durchschnittlich 390000 Euro für ein gut ausgestattetes Haus am tiefsten in die Tasche gegriffen werden.
Allerdings seien nicht überall fallende Preise notiert worden. In Moers, Krefeld und Viersen blieben die Eigenheimkosten für Reihenhäuser mit solider Ausstattung stabil, in Mönchengladbach stiegen sie sogar um zwei Prozent. Eine triftige Erklärung hat Schmitz dafür nicht.
"Es gibt allerdings Wirtschaftsstudien, in denen die Rheinschiene und die dortigen Städte wie Bonn, Köln und Düsseldorf als wirtschaftlich aufstrebende Region bezeichnet werden." Städte im erreichbaren Umfeld wie Viersen, Neuss und eben auch Mönchengladbach könnten von diesem Wachstum profitieren. Das schlage sich auch auf die Immobilienpreise nieder.
Dass das Absinken der Preise für Reihenhäuser inklusive Grundstück am Niederrhein eher ein kurzfristiger Trend ist und die Preise bald wieder anziehen, davon ist Schmitz allerdings überzeugt: "Die Immobilienpreise brechen nicht auf breiter Front ein." Da die Finanzplanung in Deutschland eher solide sei, dürfte sich die Nachfrage auch bald wieder stabilisieren. Zumal der Erwerb einer Immobilie als Kapitalanlage nach wie vor rentabel sei. Schmitz: "Das Betongold zieht weiter Käufer an."