Stadt Viersen Niersbrücke am Rader Weg wird wieder geöffnet

Viersen · Bei einer Untersuchung im Jahr 2019 waren schwere Mängel bekannt geworden.

Zwei Wochen war die Brücke gesperrt.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

. Die Stadt Viersen gibt die seit gut zwei Wochen für Fahrzeuge gesperrte Niersbrücke am Rader Weg wieder für den Verkehr frei. Das kündigte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche in der jüngsten Ratssitzung an, nachdem ein Gutachter die marode Brücke erneut in Augenschein genommen hatte.

Bei der Hauptuntersuchung der Brücke Ende 2019 waren schwere Mängel bekannt geworden. „Der Prüfer hat festgestellt, dass eine weitere Nutzung der Brücke durch Kraftfahrzeuge aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zu vertreten ist“, erklärte Fritzsche. Über das nicht mehr standsichere Bauwerk aus dem Jahr 1929 durften vor der Sperrung Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von sechs Tonnen rollen. Die Stadt werde die Brücke nun wieder für den Verkehr öffnen, allerdings lediglich für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen, kündigte Fritzsche an. Das kann allerdings noch ein bisschen dauern: Zunächst müssen Leitplanken auf dem Bauwerk installiert werden.

Derzeit sind drei der acht Brücken nur eingeschränkt nutzbar

Insgesamt sind aktuell drei der acht Niersbrücken in städtischer Trägerschaft nur eingeschränkt nutzbar: Weil die Brücke an der Clörather Mühle nur eingeschränkt tragfähig ist, dürfen auch dort derzeit nur Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen das Bauwerk passieren. Und die aus dem Jahr 1871 stammende Fußgängerbrücke an der Alten Schluffstrecke ist wegen schweren Korrosionsschäden derzeit gesperrt. Auch die fünf weiteren Brücken sind mängelbehaftet, bei vier von ihnen empfiehlt der Gutachter einen Neubau.

Ortsbürgermeister wirft
Stadt Versäumnisse vor

Süchtelns Ortsbürgermeister Wolfgang Genenger (CDU) kritisierte die Verwaltung. „Bereits bei der vergangenen Hauptuntersuchung hatte der Gutachter erklärt, dass ein Neubau nötig sein würde.“ Dass nun gleich drei Brücken gesperrt seien, sei nicht hinnehmbar. Die Verwaltung habe es versäumt, rechtzeitig zu reagieren. Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) verwahrte sich gegen die Kritik. Der Gutachter habe damals davon gesprochen, dass die Brücken in einem Zeitraum von zehn Jahren zu ersetzen seien. „Dass sich der Zustand so verschlechtern würde, war nicht absehbar.“ mrö