Renaissance eines fast vergessenen Künstlers
Heinz und Margret Hesse haben das Leben von Bartholomäus Marks erforscht.
Viersen. Die Eheleute Heinz und Margret Hesse vom Verein Geschichte für Alle sind ein Glücksfall für die Viersener Stadtgeschichte. Ihr neuestes Werk behandelt den gebürtigen Helena-brunner Bildhauer, Maler und Lithographen Bartholomäus Marks (1909-1980). Ihn kannte kaum ein Viersener. Auch die elektronischen Medien gaben wenig her. Die Eheleute Hesse haben dem Künstler nun zur Renaissance verholfen. Unterstützung gab es dafür vom Kunsthistoriker Axel Greuvers von der Stadt Viersen und vom Stadtarchiv. Stadtarchivar Marcus Ewers war bei der Vorstellung der Publikation voll des Lobes über die Fleißarbeit, die fast ein Jahr gedauert hat.
Beim Stadtfest „Viersener Note“ 2011 entdeckte das Ehepaar Hesse eine Bronzeplatte mit dem Bildnis von Kommerzienrat Josef Kaiser signiert im Jahre 1930 mit „Barthel Marks“. Sie löste die geschichtliche Neugier aus. Es folgten unzählige Telefonate bis nach Rom, Berlin, Bad Nauheim, Bergen am Chiemsee. Unterstützung erhielten sie von den Töchtern des Künstlers Eva Maria Marks, Konstanze Holtwiesche und deren Sohn Daniel.
Marks erblickte in Helena-brunn das Licht der Welt und starb im Alter von 71 Jahren auf Mallorca. Er schuf rund 25 000 Werke. Bereits als 13-Jähriger besuchte er die Kunstgewerbeschule in Krefeld und verließ diese 1926 mit einem Abschlusszeugnis mit Auszeichnung. Bei den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin war er Meisterschüler von Professor Fritz Klimsch. Marks unterhielt ein Bildhaueratelier in Paris von 1929 bis 1932. In den 60er Jahren kam er noch einmal für eine kurze Zeit zurück nach Viersen.
Ein Auszug aus dem Werksverzeichnis in der Publikation gibt einen kleinen Einblick in die umfassende Schaffenskraft des „jetzt bekannten Vierseners“. Die Publikation ist im örtlichen Buchhandel für fünf Euro erhältlich. Das Ehepaar Hesse forscht bereits weiter — nun nach Häusern in der Südstadt. mb